1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
32
33
34
35
36
37
38
39
40
41
42
43
44
45
46
47
|
<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?>
<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN"
"http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd">
<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml">
<head>
<meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" />
<link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" />
<title>LXV.</title>
</head>
<body>
<h4>LXV.</h4>
<p>
Diesen liebenswürd'gen Jüngling<br />
Kann man nicht genug verehren;<br />
Oft traktirt er mich mit Austern,<br />
Und mit Rheinwein und Liquören.
</p>
<p>
Zierlich sitzt ihm Rock und Höschen,<br />
Doch noch zierlicher die Binde,<br />
Und so kommt er jeden Morgen;<br />
Fragt, ob ich mich wohlbefinde;
</p>
<p>
Spricht von meinem weiten Ruhme,<br />
Meiner Anmuth, meinen Witzen;<br />
Eifrig und geschäftig ist er<br />
Mir zu dienen, mir zu nützen.
</p>
<p>
Und des Abends, in Gesellschaft,<br />
Mit begeistertem Gesichte,<br />
Deklamirt er vor den Damen<br />
Meine göttlichen Gedichte.
</p>
<p>
O, wie ist es hoch erfreulich,<br />
Solchen Jüngling noch zu finden,<br />
Jetzt in unsrer Zeit, wo täglich<br />
Mehr und mehr die Bessern schwinden.
</p>
</body>
</html>
|