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<title>Der Hirtenknabe.</title>
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<h4>Der Hirtenknabe.</h4>
<p>
König ist der Hirtenknabe,<br />
Grüner Hügel ist sein Thron,<br />
Ueber seinem Haupt die Sonne<br />
Ist die große, goldne Kron'.
</p>
<p>
Ihm zu Füßen liegen Schafe,<br />
Weiche Schmeichler, rothbekreuzt;<br />
Kavaliere sind die Kälber,<br />
Und sie wandeln stolzgespreizt.
</p>
<p>
Hofschauspieler sind die Böcklein,<br />
Und die Vögel nnd die Küh',<br />
Mit den Flöten, mit den Glöcklein,<br />
Sind die Kammermusizi.
</p>
<p>
Und das klingt und singt so lieblich,<br />
Und so lieblich rauschen drein<br />
Wasserfall und Tannenbäume,<br />
Und der König schlummert ein.
</p>
<p>
Unterdessen muß regieren<br />
Der Minister, jener Hund,<br />
Dessen knurriges Gebelle<br />
Wiederhallet in der Rund'.
</p>
<p>
Schläfrig lallt der junge König:<br />
»Das Regieren ist so schwer,<br />
Ach, ich wollt', daß ich zu Hause<br />
Schon bei meiner Kön'gin wär'!
</p>
<p>
»In den Armen meiner Kön'gin<br />
Ruht mein Königshaupt so weich,<br />
Und in ihren lieben Augen<br />
Liegt mein unermeßlich Reich!«;
</p>
</body>
</html>
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