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  <title>IX. Meeresstille.</title>
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<body>
<h4>IX.</h4>
<h5>Meeresstille.</h5>

<p>
Meeresstille! Ihre Strahlen<br />
Wirft die Sonne auf das Wasser,<br />
Und im wogenden Geschmeide<br />
Zieht das Schiff die grünen Furchen.
</p>
<p>
Bei dem Steuer liegt der Bootsmann<br />
Auf dem Bauch, und schnarchet leise.<br />
Bei dem Mastbaum, seegelflickend,<br />
Kauert der betheerte Schiffsjung.
</p>
<p>
Hinter'm Schmutze seiner Wangen<br />
Sprüht es roth, wehmüthig zuckt es<br />
Um das breite Maul, und schmerzlich<br />
Schau'n die großen, schönen Augen.
</p>
<p>
Denn der Capitän steht vor ihm,<br />
Tobt und flucht und schilt ihn: Spitzbub.<br />
»Spitzbub! einen Hering hast du<br />
Aus der Tonne mir gestohlen!«;
</p>
<p>
Meeresstille! Aus den Wellen<br />
Taucht hervor ein kluges Fischlein,<br />
Wärmt das Köpfchen in der Sonne,<br />
Plätschert lustig mit dem Schwänzchen.
</p>
<p>
Doch die Möve, aus den Lüften,<br />
Schießt herunter auf das Fischlein,<br />
Und den raschen Raub im Schnabel<br />
Schwingt sie sich hinauf in's Blaue.
</p>

</body>
</html>