Der Waldesalte

Aus schwarzem Gebirg wuchs er hervor,
sein Scheitel zerfetzte die Sonne,
die versandenden Meere ging er hindurch
in eisernem Trott,
von Speeren umhaart, der Rächer, der Waldesalte.
Ausbrach er Gebrüll:
„Nicht ehrtet ihr das grüne Haus,
darin sich Nachtigallen wiegten.
Es hat die Seele keinen Bosporus, noch Vogesen.
Zweitausend Jahre lagen brach.
Noch nicht kennt ihr Christus.
Ihr stochert frech mit einem Span
vom Kreuz den Zahn.
So haben Kraft und heben
die grauen Heerwürmer ihre blindgeborenen Schlünde.
Ihr tröstet euch mit der streichelnden Henkersmahlzeit,
: euere Weiber, die Säue Gottes,
pflegen Wunden, schicken die blassen
Krieger vom Mordfeld zum Mordfeld.
So bin ich euch der Weihnachtsbaum
des roten Zimmermanns von Beth Lechem!“
Seine Haare starrten,
: eisweiße Mastbäume,
und spießten, umblutete Spieße,
die nachtgeschlagenen Heere.
Kläglich blökten Kanonen.