XII.

Georg Herwegh.


Mein Deutschland trank sich einen Zopf,
Und du, du glaubtest den Toasten!
Du glaubtest jedem Pfeifenkopf
Und seinen schwarz-roth-goldnen Quasten.

Doch als der holde Rausch entwich,
Mein theurer Freund, du warst betroffen —
Das Volk wie katzenjämmerlich,
Das eben noch so schön besoffen!

Ein schimpfender Bedientenschwarm,
Und faule Aepfel statt der Kränze —
An jeder Seite ein Gensd'arm,
Erreichtest endlich du die Grenze.

Dort bleibst du stehn. Wehmuth ergreift
Dich bey dem Anblick jener Pfähle,
Die wie das Zebrah sind gestreift,
Und Seufzer dringen aus der Seele:

„Aranjuez, in deinem Sand,
Wie schnell die schönen Tage schwanden,
Wo ich vor König Philipp stand
Und seinen ukkermärkschen Granden.

„Er hat mir Beyfall zugenickt,
Als ich gespielt den Marquis Posa;
In Versen hab' ich ihn entzückt,
Doch ihm gefiel nicht meine Prosa.“