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author: Patrick Goltzsch <pg (at) in-transit.cc> 2022-09-09 22:42:33 +0200
committer: Patrick Goltzsch <pg (at) in-transit.cc> 2022-09-09 22:42:33 +0200
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+  <title>Die Verse des Alfred Lichtenstein</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="indent vspace10 spaced">DIE VERSE DES ALFRED LICHTENSTEIN</h3>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Die Verse des Alfred Lichtenstein</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="prose">
+
+  <h3 class="center">I</h3>
+
+  <p>
+    Weil ich glaube, daß viele die Verse Lichtensteins nicht
+    verstehen, nicht richtig verstehen, nicht klar verstehen
+    —</p>
+  
+  <h3 class="center">II</h3>
+
+  <p>
+    Die ersten achtzig Gedichte sind lyrisch. Im
+    landläufigen Sinn. Sie unterscheiden sich wenig von
+    Gartenlaubenpoesie. Der Inhalt ist die Not der Liebe,
+    des Todes, der allgemeinen Sehnsucht. So weit sie
+    »zynisch« (im Kabaretton) sind, mag beispielsweise der
+    Wunsch, sich überlegen zu fühlen, den Anstoß zu ihrer
+    Formulierung gegeben haben. Die meisten der achtzig
+    Gedichte sind unbedeutend. Öffentlich sind sie nicht
+    mitgeteilt<span class="fnlink"
+    id="verse01"><a href="#versefn01">*</a></span>. Bis auf
+    eins. (Eins der letzten.) Das ist:
+  </p>
+
+  <p class="pf-indent">
+    <span class="vers">Ich will in Nacht mich bergen,</span><br />
+    <span class="vers">Nackt und scheu.</span><br />
+    <span class="vers">Und um die Glieder Dunkelheiten decken</span><br />
+    <span class="vers">Und warmen Glanz.</span><br />
+    <span class="vers">Ich will weit hinter die Hügel der Erde wandern.</span><br />
+    <span class="vers">Tief hinter die gleitenden Meere.</span><br />
+    <span class="vers">Vorbei den singenden Winden.</span><br />
+    <span class="vers">Dort treffe ich die stillen Sterne.</span><br />
+    <span class="vers">Die tragen den Raum durch die Zeit.</span><br />
+    <span class="vers">Und wohnen am Tode des Seins.</span><br />
+    <span class="vers">Und zwischen ihnen sind graue,</span><br />
+    <span class="vers">Einsame Dinge.</span><br />
+    <span class="vers">Welke Bewegung</span><br />
+    <span class="vers">Von Welten, die lange verwesten.</span><br />
+    <span class="vers">Verlorner Laut.</span><br />
+    <span class="vers">Wer will das wissen.</span><br />
+    <span class="vers">Mein blinder Traum wacht fern den Wünschen der Erde.</span>
+  </p>
+
+  <h3 class="center">III</h3>
+
+  <p> 
+    Die folgenden Gedichte können in drei Gruppen geteilt
+    werden. Eine vereinigt phantastische, halb spielerische
+    Gebilde: Der Traurige (S. 33), Die Gummischuhe (S. 34),
+    Capriccio (S. 31), Der Lackschuh (S. 35), Wüstes
+    Schimpfen eines Wirtes (S. 41). (Zuerst erschienen in
+    der Aktion, im Simplicissimus, im März, Pan und
+    anderswo.) Freude an reiner Artistik ist unverkennbar.
+  </p>
+  
+  <p>
+    Beispiele: Der Athlet (S. 42): Im Hintergrund ist
+    Demonstration von Weltanschauung. Der Athlet... bedeutet:
+    Daß der Mann auch geistig seine Notdurft verrichten muß, ist
+    entsetzlich. — Die Gummischuhe (S. 34): Man ist mit
+    Gummischuhen ein anderer Mensch als ohne.
+  </p>
+
+  <h3 class="center">IV</h3>
+
+  <p>
+    Das früheste Gedicht einer zweiten Gruppe ist:<br />
+    <span class="centerspan spaced">Die Dämmerung.(S.
+    47)<span class="fnlink"
+    id="verse02"><a href="#versefn02">**</a></span></span></p>
+
+  <p>
+    Absicht ist, die Unterschiede der Zeit und des Raumes
+    zugunsten der Idee des Gedichtes zu beseitigen. Das
+    Gedicht will die Einwirkung der Dämmerung auf die
+    Landschaft darstellen. In diesem Fall ist die Einheit
+    der Zeit bis zu einem gewissen Grade notwendig. Die
+    Einheit des Raumes ist nicht erforderlich, deshalb nicht
+    beachtet. In den zwölf Zeilen ist die Dämmerung am
+    Teich, am Baum, am Feld, am Fenster, irgendwo... in
+    ihrer Einwirkung auf die Erscheinung eines Jungen, eines
+    Windes, eines Himmels, zweier Lahmer, eines Dichters,
+    eines Pferdes, einer Dame, eines Mannes, eines
+    Jünglings, eines Weibes, eines Clowns, eines
+    Kinderwagens, einiger Hunde bildhaft dargestellt. (Der
+    Ausdruck ist schlecht, aber ich finde keinen besseren.)
+  </p>
+
+  <p>
+    Der Verfasser des Gedichtes will nicht eine als real
+    denkbare Landschaft geben. Vorzug der Dichtkunst vor der
+    Malkunst ist, daß sie »ideeliche« Bilder hat. Das
+    bedeutet – angewandt auf die Dämmerung: Der dicke Knabe,
+    der den großen Teich als Spielzeug benutzt, und die
+    beiden Lahmen auf Krücken über dem Feld und die Dame in
+    einer Straße der Stadt, die von einem Wagenpferd im
+    Halbdunkel umgestoßen wird, und der Dichter, der voll
+    verzweifelter Sehnsucht in den Abend sinnt
+    (wahrscheinlich aus einer Dachluke), und der
+    Zirkusclown, der sich in dem grauen Hinterhaus seufzend
+    die Stiefel anzieht, um pünktlich zu der Vorstellung zu
+    kommen, in der er lustig sein muß – können ein
+    dichterisches »Bild« hergeben, obwohl sie malerisch
+    nicht komponierbar sind. Die meisten leugnen das noch,
+    erkennen daher beispielsweise in der »Dämmerung« und
+    ähnlichen Gebilden nichts als ein sinnloses
+    Durcheinander komischer Vorstellungen. Andere glauben
+    sogar – zu Unrecht –, daß auch in der Malerei derartige
+    »ideeliche« Bilder möglich sind. (Man denke an die
+    Futuristenmanschepansche.)
+  </p>
+
+  <p>
+    Absicht ist weiterhin, die Reflexe der Dinge unmittelbar
+    – ohne überflüssige Reflexionen aufzunehmen.
+    Lichtenstein weiß, daß der Mann nicht an dem Fenster
+    klebt, sondern hinter ihm steht. Daß nicht der
+    Kinderwagen schreit, sondern das Kind in dem
+    Kinderwagen. Da er nur den Kinderwagen sieht, schreibt
+    er: Der Kinderwagen schreit. Lyrisch unwahr wäre, wenn
+    er schriebe: Ein Mann steht hinter einem Fenster.
+  </p>
+
+  <p>
+    Zufällig auch begrifflich nicht unwahr ist: Ein Junge spielt
+    mit einem Teich. Ein Pferd stolpert über eine Dame. Hunde
+    fluchen. Zwar muß man sonderbar lachen, wenn man sehen
+    lernt: Daß ein Junge einen Teich tatsächlich als Spielzeug
+    benutzt. Wie Pferde die hilflose Bewegung des Stolperns
+    haben... Wie menschlich Hunde der Wut Ausdruck geben...
+  </p>
+
+  <p>
+    Zuweilen ist die Darstellung der Reflexion wichtig. Ein
+    Dichter wird vielleicht verrückt – macht einen tieferen
+    Eindruck als – Ein Dichter sieht starr vor sich hin –
+  </p>
+
+  <p>
+    Anderes nötigt in dem Gedicht: Angst (S. 72) und
+    ähnlichen zu Reflexionen wie: Alle Menschen müssen
+    sterben... oder: Ich bin nur ein kleines Bilderbuch...
+    Das soll hier nicht auseinandergesetzt werden.
+  </p>
+
+  <h3 class="center">V</h3>
+
+  <p>
+    Daß die Dämmerung und andere Gedichte die Dinge komisch
+    nehmen (Das Komische wird tragisch empfunden. Die
+    Darstellung ist »grotesk«), das Unausgeglichene, nicht
+    Zusammengehörige der Dinge, das Zufällige, das
+    Durcheinander bemerken... ist jedenfalls nicht das
+    Charakteristische des »Stils«. Beweis ist: Lichtenstein
+    schrieb Gedichte, in denen das »Groteske« unbetont
+    hinter dem »Ungrotesken« verschwindet.
+  </p>
+
+  <p>
+    Auch andere Verschiedenheiten zwischen älteren Gedichten
+    (z.B. Die Dämmerung) und später entstandenen (z.B. Die
+    Angst) Gedichten desselben Stils sind nachweisbar. Man
+    möge beachten, daß immer häufiger besondersartige
+    Reflexionen das Landschaftsbild scheinbar durchbrechen.
+    Wohl nicht ohne bestimmte künstlerische Absichten.
+  </p>
+
+  <h3 class="center">VI</h3>
+
+  <p>
+    Die dritte Gruppe sind die Gedichte des Kuno Kohn.
+  </p>
+
+  <p class="fright">
+    <span class="centerspane">Alfred Lichtenstein<br />
+      (Wilmersdorf)</span>
+  </p>
+
+  <p class="footnote clearb" id="versefn01">
+    <span class="backlink"><a href="#verse01">*</a></span>
+    Anmerkung des Herausgebers: Auch in diesem Buche sind
+    sie nicht veröffentlicht.
+  </p>
+
+  <p class="footnote" id="versefn02">
+    <span class="backlink"><a href="#verse02">**</a></span>
+    Man erinnere sich des schönen: Weltende... des Jacob van
+    Hoddis, erschienen im ersten Jahr der Berliner
+    Wochenschrift »Die Aktion«. Tatsache ist, daß A. Li.
+    (Wi.) dies Gedicht gelesen hatte, bevor er selbst
+    »Derartiges« schrieb. Ich glaube also, daß van Hoddis
+    das Verdienst hat, diesen »Stil« gefunden zu haben, Li.
+    das geringere, ihn ausgebildet, bereichert, zur Geltung
+    gebracht zu haben.
+  </p>
+
+
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Gedichte des Kuno Kohn</title>
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+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center vspace10 spaced">GEDICHTE DES KUNO KOHN</h3>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Die fünf Marienlieder des Kuno Kohn - Erstes Lied</title>
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+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h2 class="center">Die fünf Marienlieder des Kuno Kohn</h2>
+
+  <h3 class="center">Erstes Lied:</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">So viele Jahre sucht ich dich, Maria –</span><br />
+<span class="vers vindent">In Gärten, Stuben, Städten und Gebirgen,</span><br />
+<span class="vers vindent">In Buden, Dirnen, in Theaterschulen,</span><br />
+<span class="vers vindent">In Krankenbetten und in Irrenzimmern,</span><br />
+<span class="vers vindent">In Küchenmädchen, Schreien, Frühlingsfeiern,</span><br />
+<span class="vers vindent">In allen Wettern und in allen Tagen,</span><br />
+<span class="vers vindent">In Kaffeehäusern, Müttern, Tänzerinnen –</span><br />
+<span class="vers vindent">Ich fand dich nicht in Kneipen, Kinobildern,</span><br />
+<span class="vers vindent">Musiklokalen, Sommerdampferfahrten...</span><br />
+<span class="vers vindent">Wer sagt die Qual, wenn ich in Nacht auf Straßen</span><br />
+<span class="vers vindent">Nach dir zum toten Himmel schrie –</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Die fünf Marienlieder des Kuno Kohn - Nächstes Lied</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Nächstes Lied:</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Der dich so sucht, Maria, wird ganz grau.</span><br />
+<span class="vers vindent">Der dich so sucht, verliert Gesicht und Bein.</span><br />
+<span class="vers vindent">Zerfällt im Herzen. Blut und Traum entweicht.</span><br />
+<span class="vers vindent">Käm ich zur Ruh... Wär ich in deiner Hand...</span><br />
+<span class="vers vindent">O, nähmst du mich in deine Augen auf...</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Die fünf Marienlieder des Kuno Kohn - Hohes Lied</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Hohes Lied:</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Maria du – daran zu denken, wie</span><br />
+<span class="vers vindent">Ich dich empfand... Der schwere Kopf versinkt –</span><br />
+<span class="vers vindent">Meer nur und Mond – Meermond und Wind und Welt –</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Um deine weiße Haut der weiße Sand, Maria –</span><br />
+<span class="vers vindent">Dein Haar... Dein Lächeln... Rings ist Meer und Not</span><br />
+<span class="vers vindent">Und Ruf und Sehnsucht und ein sanftes Glück –</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">All dieses Singen, das so müde macht...</span><br />
+<span class="vers vindent">Kommt nicht der Himmel wie ein Mutterlied</span><br />
+<span class="vers vindent">Zur Stirn des Kindes hin und hin zu uns –</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Die fünf Marienlieder des Kuno Kohn - Trauriges Lied</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Trauriges Lied:</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Jetzt geh ich wieder zwischen Tagen, Tieren,</span><br />
+<span class="vers vindent">Gestein und tausend Augen und Getön –</span><br />
+<span class="vers vindent">Der Fremdeste. Ich mußte dich verlieren...</span><br />
+<span class="vers vindent">Dein Sündenleib, Maria, war so schön –</span><br />
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Jetzt such ich wieder zwischen Tagen, Tieren,</span><br />
+<span class="vers vindent">Gestein und Lärm vergeblich deine Spur.</span><br />
+<span class="vers vindent">Jetzt weiß ich auch: ich mußte dich verlieren...</span><br />
+<span class="vers vindent">Ich fand nicht dich – dein Name war es nur –</span><br />
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+
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+  <title>Die fünf Marienlieder des Kuno Kohn - Letztes Lied</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Letztes Lied:</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Komm nur, mein Regen... fall mir ins Gesicht –</span><br />
+<span class="vers vindent">Gelbe Laternen... werft die Häuser um –</span><br />
+<span class="vers vindent">Heile und glatte Wege will ich nicht.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">So ist es schön... nur im Laternenschein...</span><br />
+<span class="vers vindent">Maria... dunkler Regen ringsherum –</span><br />
+<span class="vers vindent">So geht sichs gut. Ich möchte bei dir sein.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Was sind mir Berge und das flache Land –</span><br />
+<span class="vers vindent">Was Städte mir und bunter Nacht Hypnose –</span><br />
+<span class="vers vindent">Zurück zum Meer... Zurück zum Sternenstrand.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Du bist nicht ganz Maria, die ich suchte.</span><br />
+<span class="vers vindent">Doch bist auch du Maria – Grenzenlose...</span><br />
+<span class="vers vindent">Geliebte... Törin... sehnsüchtig Verfluchte...</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Der Gerührte</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Der Gerührte</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Ich habe gern verlassen</span><br />
+<span class="vers vindent">Den lauten Tod der Stadt,</span><br />
+<span class="vers vindent">Der tausend Fratzen hat,</span><br />
+<span class="vers vindent">Die gelbe Nacht der Gassen.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Ich schreite in den weiten,</span><br />
+<span class="vers vindent">Silbrigen Himmel ein;</span><br />
+<span class="vers vindent">Die frommen Glieder gleiten</span><br />
+<span class="vers vindent">Tief in das sanfte Sein.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Ich bin im weißen Leuchten</span><br />
+<span class="vers vindent">Von Wolke, Wiese, Wind.</span><br />
+<span class="vers vindent">Bin Baum, bin Dorf, bin Kind...</span><br />
+<span class="vers vindent">Wie sich die Augen feuchten.–</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Bald wird am Silberende</span><br />
+<span class="vers vindent">Der grüne Abend stehn...</span><br />
+<span class="vers vindent">Ich hebe selge Hände –</span><br />
+<span class="vers vindent">Will ihm entgegengehn –</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Aschermittwoch</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Aschermittwoch</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Gestern noch ging ich gepudert und süchtig</span><br />
+<span class="vers vindent">In der vielbunten tönenden Welt.</span><br />
+<span class="vers vindent">Heute ist alles schon lange ersoffen.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Hier ist ein Ding.</span><br />
+<span class="vers vindent">Dort ist ein Ding.</span><br />
+<span class="vers vindent">Etwas sieht so aus.</span><br />
+<span class="vers vindent">Etwas sieht anders aus.</span><br />
+<span class="vers vindent">Wie leicht pustet einer die ganze</span><br />
+<span class="vers vindent">Blühende Erde aus.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Der Himmel ist kalt und blau.</span><br />
+<span class="vers vindent">Oder der Mond ist gelb und platt.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ein Wald hat viele einzelne Bäume.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Ist nichts mehr zum Weinen.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ist nichts mehr zum Schreien.</span><br />
+<span class="vers vindent">Wo bin ich –</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Gebet an die Menschen</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Gebet an die Menschen</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Ich geh in den Tagen</span><br />
+<span class="vers vindent">Wie ein Dieb.</span><br />
+<span class="vers vindent">Und niemand hört</span><br />
+<span class="vers vindent">Mein Herz zu sich klagen.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Habt, bitte, Erbarmen.</span><br />
+<span class="vers vindent">Habt mich lieb.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ich hasse euch.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ich will euch umarmen.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Spaziergang</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Spaziergang</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Der Abend kommt mit Mondschein und seidner Dunkelheit.</span><br />
+<span class="vers vindent">Die Wege werden müde. Die enge Welt wird weit.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Opiumwinde gehen feldein und feldhinaus.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ich breite meine Augen wie Silberflügel aus.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Mir ist, als ob mein Körper die ganze Erde wär.</span><br />
+<span class="vers vindent">Die Stadt glimmt auf: Die tausend Laternen wehn umher.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Schon zündet auch der Himmel fromm an sein Kerzenlicht.</span><br />
+<span class="vers vindent">... Groß über alles wandert mein Menschenangesicht –</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Liebeslied</title>
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+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Liebeslied</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Helle Länder sind deine Augen.</span><br />
+<span class="vers vindent">Vögelchen sind deine Blicke,</span><br />
+<span class="vers vindent">Zierliche Winke aus Tüchern beim Abschied.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">In deinem Lächeln ruh ich wie in spielenden Booten.</span><br />
+<span class="vers vindent">Deine kleinen Geschichten sind aus Seide.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Ich muß dich immer ansehen.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Wanderer im Abend</title>
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+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Wanderer im Abend</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Kuno Kohn singt:</span><br />
+<span class="vers indent">Der staubige Sonntag</span><br />
+<span class="vers indent">Liegt zerbrannt.</span><br />
+<span class="vers indent">Verkohlte Kühle</span><br />
+<span class="vers indent">Bemuttert das Land.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers indent">Verkommene Sehnsucht</span><br />
+<span class="vers indent">Klafft weit wieder auf.</span><br />
+<span class="vers indent">Träume und Tränen</span><br />
+<span class="vers indent">Strömen herauf.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>An Frida</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">An Frida</h3>
+  <p class="center">(L. L. gewidmet.)</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Zwischen uns sind Wände Trennung.</span><br />
+<span class="vers vindent">Spinnetze Sonderbares.</span><br />
+<span class="vers vindent">Doch oft liege ich schmal in meiner sinkenden</span><br />
+<span class="vers vindent">Händeringenden Stube, ein blutender Piepmatz.</span><br />
+<span class="vers vindent">Wärst du da.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ich bin so ermordet.</span><br />
+<span class="vers vindent">Frida.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Der Entleibte</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Der Entleibte</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Weiß lieg ich</span><br />
+<span class="vers vindent">Auf einem Rest von einem Rummelplatz</span><br />
+<span class="vers vindent">Zwischen zackigen Bauten –</span><br />
+<span class="vers vindent">Brennende Blume... leuchtender See...</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Zehen und Hände</span><br />
+<span class="vers vindent">Streben ins Leere.</span><br />
+<span class="vers vindent">Sehnsucht zerreißt den weinenden Körper.</span><br />
+<span class="vers vindent">Über mich gleitet der kleine Mond.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Augen greifen</span><br />
+<span class="vers vindent">Weich in tiefe Welt,</span><br />
+<span class="vers vindent">Hüten versunken</span><br />
+<span class="vers vindent">Wandernde Sterne.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Lied der Sehnsucht des Kuno Kohn</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Lied der Sehnsucht des Kuno Kohn</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Die Falten des Meeres platzen wie Peitschen auf meiner Haut.</span><br />
+<span class="vers vindent">Und die Sterne des Meeres reißen mich auf.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Von schreienden Wunden ist der Abend des Meeres Einsamen.</span><br />
+<span class="vers vindent">Aber die Liebenden finden den guten verträumten Tod...</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Sei bald da, Schmerzäugige, das Meer tut so weh.</span><br />
+<span class="vers vindent">Sei bald da, Liebleidende, das Meer erschlägt mich so.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Deine Hände sind kühle Heilige. Hüll mich mit ihnen, das Meer brennt auf mir.</span><br />
+<span class="vers vindent">Hilf doch! Hilf doch!... Deck mich. Rette mich. Heil mich, Freundin.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Mutter... du –</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Abend</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Abend</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Die Häuser stehen steif an ihren Gattern.</span><br />
+<span class="vers vindent">Laß Deine Augen, letzte Spatzen, flattern.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Schmeißfliegen setzen sich auf Dein Gesicht.</span><br />
+<span class="vers vindent">Spürst, Kuno, Du die ewgen Mühlen nicht –</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Der Stumpfe bohrt Dir Löcher in den Kopf.</span><br />
+<span class="vers vindent">Sieh noch den Mond, der Mörder Mostrichtopf.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Frühling</title>
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+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Frühling</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Alle Männer sind jetzt gierig,</span><br />
+<span class="vers vindent">Alle Weiber schrein,</span><br />
+<span class="vers vindent">Ducke dich in deinen Buckel,</span><br />
+<span class="vers vindent">Bleib allein –</span><br />
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Kunos Nachtlied</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Kunos Nachtlied</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Täglich, wenn es so sehr dunkelt,</span><br />
+<span class="vers vindent">Daß ich nicht mehr lesen kann,</span><br />
+<span class="vers vindent">Lauf ich singend auf die Straße,</span><br />
+<span class="vers vindent">Sehe jedes Mädchen an...</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Ob vielleicht – wer will das wissen –</span><br />
+<span class="vers vindent">Gerade heut ein Wunder sei:</span><br />
+<span class="vers vindent">Daß ich als Erlöster heimkehr</span><br />
+<span class="vers vindent">Friedlich und für ewig frei...</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Komme ich vom vielen Suchen</span><br />
+<span class="vers vindent">Müde und verwirrt nach Haus,</span><br />
+<span class="vers vindent">Weiß ich ein geheimes Mittel,</span><br />
+<span class="vers vindent">Das löscht alle Leiden aus –</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Überfall</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Überfall</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Schon Untergang –</span><br />
+<span class="vers vindent">Das war aber schnell...</span><br />
+<span class="vers vindent">Kaum Spur von Aufgang ––</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Ich bin über die Welt gewachsen.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ich bin der Allgott geworden</span><br />
+<span class="vers vindent">Und furchtbar wach.</span><br />
+<span class="vers vindent">Und jetzt muß ich den Tod wegwerfen...</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Mein Sterben ist stumm</span><br />
+<span class="vers vindent">Und ohne Bilder...</span>
+</p>
+
+<p>
+  <span class="vers vindent">Ohne Erlösung –––––</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Der Sohn</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Der Sohn</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Mutter, halte mich nicht,</span><br />
+<span class="vers vindent">Mutter, dein Streicheln tut weh,</span><br />
+<span class="vers vindent">Sieh durch mein Gesicht,</span><br />
+<span class="vers vindent">Wie ich glüh und vergeh.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Gib den letzten Kuß. Laß mich frei.</span><br />
+<span class="vers vindent">Schick mir Gebete nach.</span><br />
+<span class="vers vindent">Daß ich dein Leben zerbrach,</span><br />
+<span class="vers vindent">Mutter, verzeih.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Mein Ende</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Mein Ende</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Halbe Hände halten mein Schicksal.</span><br />
+<span class="vers vindent">Wo wird es sinken...</span><br />
+<span class="vers vindent">Meine Schritte sind winzig wie die Schritte von Fraun.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Ein Abend hat alle Träume verwüstet.</span><br />
+<span class="vers vindent">Kein Schlaf fällt mir ein –</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Capriccio</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center vspace10 spaced">CAPRICCIO</h3>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Capriccio</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Capriccio</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">So will ich sterben:</span><br />
+<span class="vers vindent">Dunkel ist es. Und es hat geregnet.</span><br />
+<span class="vers vindent">Doch du spürst nicht mehr den Druck der Wolken,</span><br />
+<span class="vers vindent">Die da hinten noch den Himmel hüllen</span><br />
+<span class="vers vindent">In sanften Sammet.</span><br />
+<span class="vers vindent">Alle Straßen fließen, schwarze Spiegel,</span><br />
+<span class="vers vindent">An den Häuserhaufen, wo Laternen,</span><br />
+<span class="vers vindent">Perlenschnüre, leuchtend hängen.</span><br />
+<span class="vers vindent">Und hoch oben fliegen tausend Sterne,</span><br />
+<span class="vers vindent">Silberne Insekten, um den Mond –</span><br />
+<span class="vers vindent">Ich bin inmitten. Irgendwo. Und blicke</span><br />
+<span class="vers vindent">Versunken und sehr ernsthaft, etwas blöde,</span><br />
+<span class="vers vindent">Doch ziemlich überlegen auf die raffinierten,</span><br />
+<span class="vers vindent">Himmelblauen Beine einer Dame,</span><br />
+<span class="vers vindent">Während mich ein Auto so zerschneidet,</span><br />
+<span class="vers vindent">Daß mein Kopf wie eine rote Murmel</span><br />
+<span class="vers vindent">Ihr zu Füßen rollt...</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Sie ist erstaunt. Und schimpft dezent. Und stößt ihn</span><br />
+<span class="vers vindent">Hochmütig mit dem zierlich hohen Absatz</span><br />
+<span class="vers vindent">Ihres Schuhchens</span><br />
+<span class="vers vindent">In den Rinnstein –</span>
+</p>
+
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Der Türke</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Der Türke</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Ein ganz und gar perverser Türke kaufte sich</span><br />
+<span class="vers vindent">Aus Trauer über den erst jüngst erfolgten Tod</span><br />
+<span class="vers vindent">Der fetten Fatme, seines Lieblingsweibes,</span><br />
+<span class="vers vindent">Bei seinem Mädchenhändler zwei noch ziemlich gut erhaltne –</span><br />
+<span class="vers vindent">Man kann fast sagen: beinah nagelneue –</span><br />
+<span class="vers vindent">Und eben frisch aus Frankreich importierte,</span><br />
+<span class="vers vindent">Ehemalge Mannequins.</span><br />
+<span class="vers vindent">Als er sie hatte, sang er, sich zur Feier:</span><br />
+<span class="vers indent">Setzt euch doch auf meine Schenkel.</span><br />
+<span class="vers indent">Fasset mich um meine Lenden.</span><br />
+<span class="vers indent">Streichelt mit den süßen Zungen</span><br />
+<span class="vers indent">Mir die weinerlichen Wangen.</span><br />
+<span class="vers indent">Ach, ihr habt so schön geschmückte</span><br />
+<span class="vers indent">Augen und so helle Hände,</span><br />
+<span class="vers indent">Müdeste von meinen Frauen,</span><br />
+<span class="vers indent">Und so lange, laue Beine.</span><br />
+<span class="vers indent">Morgen kauf ich sechs Paar neue</span><br />
+<span class="vers indent">Strümpfe euch aus dünnster Seide</span><br />
+<span class="vers indent">Und dazu ganz kleine schwarze</span><br />
+<span class="vers indent">Sammetschuhchen.</span><br />
+<span class="vers indent">Und am Abend sollt ihr tanzen</span><br />
+<span class="vers indent">Ganz verlogne, weiche Tänze</span><br />
+<span class="vers indent">In den kleinen Sammetschuhchen</span><br />
+<span class="vers indent">Und den neuen seidnen Strümpfen.</span><br />
+<span class="vers indent">In dem Garten. Vor der Sonne.</span><br />
+<span class="vers indent">Dicht am Wasser.</span><br />
+<span class="vers indent">Doch zur Nacht laß ich euch peitschen</span><br />
+<span class="vers indent">Von vier lächelnden Eunuchen.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Der Traurige</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Der Traurige</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Nein, dies Leben faß ich nicht mehr an.</span><br />
+<span class="vers vindent">Mag man mich für närrisch halten –</span><br />
+<span class="vers vindent">Heute geh ich nicht ins Gasthaus.</span><br />
+<span class="vers vindent">Müde bin ich längst der Kellnerkerle,</span><br />
+<span class="vers vindent">Die uns mit blasierten Fratzen,</span><br />
+<span class="vers vindent">Höhnisch, schwarze Biere bringen</span><br />
+<span class="vers vindent">Und uns ganz verworren machen,</span><br />
+<span class="vers vindent">Daß wir nicht nach Hause finden</span><br />
+<span class="vers vindent">Und die törichten Laternen</span><br />
+<span class="vers vindent">Mit den schwachen Händen stützen</span><br />
+<span class="vers vindent">Müssen.</span><br />
+<span class="vers vindent">Heute hab ich größre Dinge vor –</span><br />
+<span class="vers vindent">Ach, ich will den Sinn des Daseins suchen.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Und am Abend werd ich etwas Rollschuh laufen</span><br />
+<span class="vers vindent">Oder mal in einen Judentempel gehn.</span><br />
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Die Gummischuhe</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Die Gummischuhe</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Der Dicke dachte:</span><br />
+<span class="vers vindent">Am Abend geh ich gern in Gummischuhen,</span><br />
+<span class="vers vindent">Auch wenn die Straßen fromm und flecklos sind.</span><br />
+<span class="vers vindent">In Gummischuhen bin ich nie ganz nüchtern...</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Ich halte in der Hand die Zigarette.</span><br />
+<span class="vers vindent">Auf schmalen Rhythmen tänzelt meine Seele.</span><br />
+<span class="vers vindent">Und alle Zentner meines Leibes tänzeln.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Der Lackschuh</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Der Lackschuh</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Der Dichter dachte:</span><br />
+<span class="vers vindent">Ach was, ich hab den Plunder satt!</span><br />
+<span class="vers vindent">Die Dirnen, das Theater und den Stadtmond,</span><br />
+<span class="vers vindent">Die Oberhemden, Straßen und Gerüche,</span><br />
+<span class="vers vindent">Die Nächte und die Kutscher und die Fenster,</span><br />
+<span class="vers vindent">Das Lachen, die Laternen und die Morde –</span><br />
+<span class="vers vindent">Den ganzen Dreck hab ich nun wirklich satt,</span><br />
+<span class="vers vindent">Beim Teufel!</span><br />
+<span class="vers vindent">Mag werden, was da will... mir ist es gleich:</span><br />
+<span class="vers vindent">Der Lackschuh drückt mich. Und ich zieh ihn aus –</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Die Leute mögen sich verwundert wenden.</span><br />
+<span class="vers vindent">Nur schade ists um meinen seidnen Strumpf...</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+
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+  <title>Der Rauch auf dem Felde</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Der Rauch auf dem Felde</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Lene Levi lief am Abend</span><br />
+<span class="vers vindent">Trippelnd, mit gerafften Röcken,</span><br />
+<span class="vers vindent">Durch die langen, leeren Straßen</span><br />
+<span class="vers vindent">Einer Vorstadt.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Und sie sprach verweinte, wehe,</span><br />
+<span class="vers vindent">Wirre, wunderliche Worte,</span><br />
+<span class="vers vindent">Die der Wind warf, daß sie knallten</span><br />
+<span class="vers vindent">Wie die Schoten,</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Sich an Bäumen blutig ritzten</span><br />
+<span class="vers vindent">Und verfetzt an Häusern hingen</span><br />
+<span class="vers vindent">Und in diesen tauben Straßen</span><br />
+<span class="vers vindent">Einsam starben.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Lene Levi lief, bis alle</span><br />
+<span class="vers vindent">Dächer schiefe Mäuler zogen,</span><br />
+<span class="vers vindent">Und die Fenster Fratzen schnitten</span><br />
+<span class="vers vindent">Und die Schatten</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Ganz betrunkne Späße machten –</span><br />
+<span class="vers vindent">Bis die Häuser hilflos wurden</span><br />
+<span class="vers vindent">Und die stumme Stadt vergangen</span><br />
+<span class="vers vindent">War in weiten</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Feldern, die der Mond beschmierte...</span><br />
+<span class="vers vindent">Lenchen nahm aus ihrer Tasche</span><br />
+<span class="vers vindent">Eine Kiste mit Zigarren,</span><br />
+<span class="vers vindent">Zog sich weinend</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Aus und rauchte...</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+
+<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml">
+<head>
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+  <title>Der Fall in den Fluß</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Der Fall in den Fluß</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Lene Levi lief besoffen</span><br />
+<span class="vers vindent">Nächtlich in den Nebenstraßen</span><br />
+<span class="vers vindent">Hin und wieder »Auto« brüllend.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Ihre Bluse war geöffnet,</span><br />
+<span class="vers vindent">Daß man ihre feine, freche</span><br />
+<span class="vers vindent">Unterwäsche und das Fleisch sah.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Sieben geile Männlein rannten</span><br />
+<span class="vers vindent">Hinter Lene Levi her.</span>
+</p>
+
+<p class="pf-indent"><span class="vsuper">*</span>&#160;&#160;&#160;<span class="vsub">*</span>&#160;&#160;&#160;<span class="vsuper">*</span></p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Sieben geile Männlein trachten</span><br />
+<span class="vers vindent">Lene Levi nach dem Leibe,</span><br />
+<span class="vers vindent">Überlegend, was das kostet.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Sieben, sonst sehr ernste Männer</span><br />
+<span class="vers vindent">Haben Kind und Kunst vergessen,</span><br />
+<span class="vers vindent">Wissenschaft und die Fabrik.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Und sie rannten wie besessen</span><br />
+<span class="vers vindent">Hinter Lene Levi her.</span>
+</p>
+
+<p class="pf-indent"><span class="vsuper">*</span>&#160;&#160;&#160;<span class="vsub">*</span>&#160;&#160;&#160;<span class="vsuper">*</span></p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Lene Levi blieb auf einer</span><br />
+<span class="vers vindent">Brücke stehen, atemschöpfend,</span><br />
+<span class="vers vindent">Und sie hob die wirren blauen</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Säuferblicke in die weiten</span><br />
+<span class="vers vindent">Süßen Dunkelheiten über</span><br />
+<span class="vers vindent">Den Laternen und den Häusern.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Sieben geile Männlein aber</span><br />
+<span class="vers vindent">Fielen Lenen in die Augen.</span>
+</p>
+
+<p class="pf-indent"><span class="vsuper">*</span>&#160;&#160;&#160;<span class="vsub">*</span>&#160;&#160;&#160;<span class="vsuper">*</span></p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Sieben geile Männlein suchten</span><br />
+<span class="vers vindent">Lene Levis Herz zu rühren.</span><br />
+<span class="vers vindent">Lene Levi blieb unnahbar.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Plötzlich springt sie aufs Geländer,</span><br />
+<span class="vers vindent">Dreht der Welt die letzte Nase,</span><br />
+<span class="vers vindent">Jauchzend plumpst sie in den Fluß.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Sieben bleiche Männlein rannten,</span><br />
+<span class="vers vindent">Was sie konnten, aus der Gegend.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+
+<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml">
+<head>
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+  <title>Ärgerliches Mädchen</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Ärgerliches Mädchen</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Es ist schon spät. Ich muß verdienen.</span><br />
+<span class="vers vindent">Aber die gehn heute alle vorbei mit blasierten Mienen.</span><br />
+<span class="vers vindent">Nicht einen Glücksgroschen wolln sie mir geben.</span><br />
+<span class="vers vindent">Es ist ein jämmerliches Leben.</span><br />
+<span class="vers vindent">Komme ich ohne Geld nach Haus,</span><br />
+<span class="vers vindent">Wirft mich die Alte hinaus.</span><br />
+<span class="vers vindent">Fast kein Mensch ist auf der Straße mehr.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ich bin todmüde und friere sehr.</span><br />
+<span class="vers vindent">So elend zumute war mir noch nie.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ich laufe umher wie ein Stück Vieh –</span><br />
+<span class="vers vindent">Da endlich kommt drüben einer an.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ein ganz anständig angezogener Mann.</span><br />
+<span class="vers vindent">Doch auf das Äußere darf man in diesem Leben</span><br />
+<span class="vers vindent">Nicht viel geben.</span><br />
+<span class="vers vindent">Er ist auch schon älter (die haben mehr Geld.</span><br />
+<span class="vers vindent">Von den Jungen wird man eher geprellt).</span><br />
+<span class="vers vindent">Er ist mir vis-à-vis.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ich heb die Kleddage bis über das Knie.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ich kann mir dies leisten.</span><br />
+<span class="vers vindent">Es zieht am meisten.</span><br />
+<span class="vers vindent">Die Kerle kommen wie Fliegen</span><br />
+<span class="vers vindent">Ins Licht zu uns Ziegen...</span><br />
+<span class="vers vindent">Der Kavalier bleibt wirklich drüben stehn.</span><br />
+<span class="vers vindent">Er glotzt. Er winkt. Ich will schon bei ihm hingehn...</span><br />
+<span class="vers vindent">Ich denke: der wird mir ein großes Goldstück schenken.</span><br />
+<span class="vers vindent">Dann besauf ich mich heimlich mit teuren Getränken.</span><br />
+<span class="vers vindent">Das ist noch das schönste... einmal – allein</span><br />
+<span class="vers vindent">Still für sich besoffen sein –</span><br />
+<span class="vers vindent">Oder ich kann neue Schuhe kaufen...</span><br />
+<span class="vers vindent">Muß nicht mehr in gestopften Strümpfen laufen –</span><br />
+<span class="vers vindent">Oder... ich geh einmal nicht auf den Bummel hinaus.</span><br />
+<span class="vers vindent">Und ruhe mich von den Kerlen aus –</span><br />
+<span class="vers vindent">Oder... ach, ich freu mich schon so...</span><br />
+<span class="vers vindent">Ich bin so froh –</span><br />
+<span class="vers vindent">Da kommt die Kitti an.</span><br />
+<span class="vers vindent">Und versaut den Mann.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+
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+<head>
+  <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" />
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+  <title>Wüstes Schimpfen eines Wirtes</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Wüstes Schimpfen eines Wirtes</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Es ist, um die Stühle durch die Spiegelscheiben auf die Straße zu hauen –</span><br />
+<span class="vers vindent">Da sitz ich nun mit hochgezognen Augenbrauen:</span><br />
+<span class="vers vindent">Alle Gasthäuser sind voll,</span><br />
+<span class="vers vindent">Mein Gasthaus ist leer – Ist das nicht toll...</span><br />
+<span class="vers vindent">Ist das nicht merkwürdig... Ist das nicht zum Kotzen...</span><br />
+<span class="vers vindent">Die dämlichen Spießer – die elenden Protzen –</span><br />
+<span class="vers vindent">Bei mir geht jeder vorbei...</span><br />
+<span class="vers vindent">Verfluchte Schweinerei...</span><br />
+<span class="vers vindent">Dazu verbrenne ich Gas und elektrische Flammen –</span><br />
+<span class="vers vindent">Möge mich Gott und Teufel verdammen:</span><br />
+<span class="vers vindent">Donnerwetter... Warum ist gerade mein Gasthaus leer...</span><br />
+<span class="vers vindent">Mürrische Kellner stehen vorwurfsvoll umher –</span><br />
+<span class="vers vindent">Was kann ich denn dafür –</span><br />
+<span class="vers vindent">Kein Aas kommt zur Tür –</span><br />
+<span class="vers vindent">In engster Ecke sitz ich mit sehnsüchtgem Gesicht.</span><br />
+<span class="vers vindent">Gäste kommen nicht. ––</span><br />
+<span class="vers vindent">Das Essen verdirbt, der Wein und das Brot.</span><br />
+<span class="vers vindent">Am liebsten machte ich die Bude zu.</span><br />
+<span class="vers vindent">Und weinte mich tot...</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+
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+<head>
+  <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" />
+  <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" />
+  <title>Der Athlet</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Der Athlet</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Einer ging in zerrissenen Hausschuhen</span><br />
+<span class="vers vindent">Hin und her durch das kleine Zimmer,</span><br />
+<span class="vers vindent">Das er bewohnte.</span><br />
+<span class="vers vindent">Er sann über die Geschehnisse,</span><br />
+<span class="vers vindent">Von denen in dem Abendblatt berichtet war.</span><br />
+<span class="vers vindent">Und gähnte traurig, wie nur jemand gähnt,</span><br />
+<span class="vers vindent">Der viel und Seltsames gelesen hat –</span><br />
+<span class="vers vindent">Und der Gedanke überkam ihn plötzlich,</span><br />
+<span class="vers vindent">Wie wohl den Furchtsamen die Gänsehaut</span><br />
+<span class="vers vindent">Und wie das Aufstoßen den Übersättigten,</span><br />
+<span class="vers vindent">Wie Mutterwehen –</span><br />
+<span class="vers vindent">Das große Gähnen sei vielleicht ein Zeichen,</span><br />
+<span class="vers vindent">Ein Wink des Schicksals, sich zur Ruh zu legen.</span><br />
+<span class="vers vindent">Und der Gedanke ließ ihn nicht mehr los.</span><br />
+<span class="vers vindent">Und also fing er an, sich zu entkleiden...</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Als er ganz nackt war, hantelte er etwas.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+
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+  <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" />
+  <title>Ein Generalleutnant singt:</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Ein Generalleutnant singt:</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Ich bin der Herr Divisionskommandeur,</span><br />
+<span class="vers vindent">Seine Exzellenz.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ich habe erreicht, was menschenmöglich ist.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ein schönes Bewußtsein.</span><br />
+<span class="vers vindent">Vor mir beugen das Knie</span><br />
+<span class="vers vindent">Hauptleute und Regimentschefs,</span><br />
+<span class="vers vindent">Und meine Herrn Generäle</span><br />
+<span class="vers vindent">Horchen auf meinen Befehl.</span><br />
+<span class="vers vindent">Wenn Gott will, beherrsche ich nächstens</span><br />
+<span class="vers vindent">Ein ganzes Armeekorps.</span><br />
+<span class="vers vindent">Frauen, Theater, Musik</span><br />
+<span class="vers vindent">Interessieren mich wenig.</span><br />
+<span class="vers vindent">Was ist das alles gegen</span><br />
+<span class="vers vindent">Parademärsche, Gefechte.</span><br />
+<span class="vers vindent">Wäre doch endlich ein Krieg</span><br />
+<span class="vers vindent">Mit blutigen, brüllenden Winden.</span><br />
+<span class="vers vindent">Das gewöhnliche Leben</span><br />
+<span class="vers vindent">Hat für mich keine Reize.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Vornehmer Morgen</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Vornehmer Morgen</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Wie ewger Sonntag sieht die Straße aus.</span><br />
+<span class="vers vindent">Leichthin lehnt Gartenhaus an Gartenhaus.</span><br />
+<span class="vers vindent">Chauffeure radeln herrschaftlich vorbei.</span><br />
+<span class="vers vindent">Drei feine Bürger gleiten still entlang.</span><br />
+<span class="vers vindent">Kühl fliegt aus einem Fenster ein Gesang.</span><br />
+<span class="vers vindent">Von weither kommt im Wind ein Kinderschrei.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Und vor der Villa eines Herzogs steht,</span><br />
+<span class="vers vindent">Wie eine stramme Puppe eingenäht,</span><br />
+<span class="vers vindent">In buntes Tuch, rotleuchtend wie der Mohn,</span><br />
+<span class="vers vindent">Das funkelnde Gewehr in der gepflegten Hand,</span><br />
+<span class="vers vindent">Der königlich bayrische Gerichtspraktikant,</span><br />
+<span class="vers vindent">Herr Doktor juris Kuno Kohn.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Die Dämmerung</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center vspace10 spaced">DIE DÄMMERUNG</h3>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Die Dämmerung</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Die Dämmerung</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Ein dicker Junge spielt mit einem Teich.</span><br />
+<span class="vers vindent">Der Wind hat sich in einem Baum gefangen.</span><br />
+<span class="vers vindent">Der Himmel sieht verbummelt aus und bleich,</span><br />
+<span class="vers vindent">Als wäre ihm die Schminke ausgegangen.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Auf lange Krücken schief herabgebückt</span><br />
+<span class="vers vindent">Und schwatzend kriechen auf dem Feld zwei Lahme.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ein blonder Dichter wird vielleicht verrückt.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ein Pferdchen stolpert über eine Dame.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">An einem Fenster klebt ein fetter Mann.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ein Jüngling will ein weiches Weib besuchen.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ein grauer Clown zieht sich die Stiefel an.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ein Kinderwagen schreit und Hunde fluchen.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Der Morgen</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Der Morgen</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">... Und alle Straßen liegen glatt und glänzend da.</span><br />
+<span class="vers vindent">Nur selten hastet über sie ein fester Mann.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ein fesches Mädchen haut sich heftig mit Papa.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ein Bäcker sieht sich mal den schönen Himmel an.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Die tote Sonne hängt an Häusern, breit und dick.</span><br />
+<span class="vers vindent">Vier fette Weiber quietschen spitz vor einer Bar.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ein Droschkenkutscher fällt und bricht sich das Genick.</span><br />
+<span class="vers vindent">Und alles ist langweilig hell, gesund und klar.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Ein Herr mit weisen Augen schwebt verrückt, voll Nacht,</span><br />
+<span class="vers vindent">Ein siecher Gott... in diesem Bild, das er vergaß,</span><br />
+<span class="vers vindent">Vielleicht nicht merkte – Murmelt manches. Stirbt. Und lacht.</span><br />
+<span class="vers vindent">Träumt von Gehirnschlag, Paralyse, Knochenfraß.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Die Fahrt nach der Irrenanstalt</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Die Fahrt nach der Irrenanstalt</h3>
+
+  <h4 class="center">I</h4>
+
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Auf lauten Linien fallen fette Bahnen</span><br />
+<span class="vers vindent">Vorbei an Häusern, die wie Särge sind.</span><br />
+<span class="vers vindent">An Ecken kauern Karren mit Bananen.</span><br />
+<span class="vers vindent">Nur wenig Mist erfreut ein hartes Kind.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Die Menschenbiester gleiten ganz verloren</span><br />
+<span class="vers vindent">Im Bild der Straße, elend grau und grell.</span><br />
+<span class="vers vindent">Arbeiter fließen von verkommnen Toren.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ein müder Mensch geht still in ein Rondell.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Ein Leichenwagen kriecht, voran zwei Rappen,</span><br />
+<span class="vers vindent">Weich wie ein Wurm und schwach die Straße hin.</span><br />
+<span class="vers vindent">Und über allem hängt ein alter Lappen –</span><br />
+<span class="vers vindent">Der Himmel... heidenhaft und ohne Sinn.</span>
+</p>
+
+<h4 class="center">II</h4>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Ein kleines Mädchen hockt mit einem kleinen Bruder</span><br />
+<span class="vers vindent">Bei einer umgestürzten Wassertonne.</span><br />
+<span class="vers vindent">In Fetzen, fressend liegt ein Menschenluder</span><br />
+<span class="vers vindent">Wie ein Zigarrenstummel auf der gelben Sonne.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Zwei dünne Ziegen stehn in weiten grünen Räumen</span><br />
+<span class="vers vindent">An Pflöcken, deren Strick sich manchmal straffte.</span><br />
+<span class="vers vindent">Unsichtbar hinter ungeheuren Bäumen</span><br />
+<span class="vers vindent">Unglaublich friedlich naht das große Grauenhafte.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Trüber Abend</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Trüber Abend</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Der Himmel ist verheult und melancholisch.</span><br />
+<span class="vers vindent">Nur fern, wo seine faulen Dünste platzen,</span><br />
+<span class="vers vindent">Gießt grüner Schein herab. Ganz diabolisch</span><br />
+<span class="vers vindent">Gedunsen sind die Häuser, graue Fratzen.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Vergilbte Lichter fangen an zu glänzen.</span><br />
+<span class="vers vindent">Mit Frau und Kindern döst ein feister Vater.</span><br />
+<span class="vers vindent">Bemalte Weiber üben sich in Tänzen.</span><br />
+<span class="vers vindent">Verzerrte Mimen schreiten zum Theater.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Spaßmacher kreischen, böse Menschenkenner:</span><br />
+<span class="vers vindent">Der Tag ist tot.. Und übrig bleibt ein Name!</span><br />
+<span class="vers vindent">In Mädchenaugen schimmern kräftge Männer.</span><br />
+<span class="vers vindent">Zu der Geliebten sehnt sich eine Dame.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Die Nacht</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Die Nacht</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Verträumte Polizisten watscheln bei Laternen.</span><br />
+<span class="vers vindent">Zerbrochne Bettler meckern‚ wenn sie Leute ahnen.</span><br />
+<span class="vers vindent">An manchen Ecken stottern-starke Straßenbahnen,</span><br />
+<span class="vers vindent">Und sanfte Autodroschken fallen zu den Sternen.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Um harte Häuser humpeln Huren hin und wieder,</span><br />
+<span class="vers vindent">Die melancholisch ihren reifen Hintern schwingen.</span><br />
+<span class="vers vindent">Viel Himmel liegt zertrümmert auf den herben Dingen...</span><br />
+<span class="vers vindent">Wehleidge Kater schreien schmerzhaft helle Lieder.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Sonntagnachmittag</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Sonntagnachmittag</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Auf faulen Straßen lagern Häuserrudel,</span><br />
+<span class="vers vindent">Um deren Buckel graue Sonne hellt.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ein parfümierter, halbverrückter kleiner Pudel</span><br />
+<span class="vers vindent">Wirft wüste Augen in die große Welt.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">In einem Fenster fängt ein Junge Fliegen.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ein arg beschmiertes Baby ärgert sich.</span><br />
+<span class="vers vindent">Am Himmel fährt ein Zug, wo windge Wiesen liegen;</span><br />
+<span class="vers vindent">Malt langsam einen langen dicken Strich.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Wie Schreibmaschinen klappen Droschkenhufe.</span><br />
+<span class="vers vindent">Und lärmend kommt ein staubger Turnverein.</span><br />
+<span class="vers vindent">Aus Kutscherkneipen stürzen sich brutale Rufe.</span><br />
+<span class="vers vindent">Doch feine Glocken dringen auf sie ein.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">In Rummelplätzen, wo Athleten ringen,</span><br />
+<span class="vers vindent">Wird alles dunkler schon und ungenau.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ein Leierkasten heult und Küchenmädchen singen.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ein Mann zertrümmert eine morsche Frau.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Das Vorstadtkabarett</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Das Vorstadtkabarett</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Verschweißte Kellnerköpfe ragen in dem Saal</span><br />
+<span class="vers vindent">Wie Säulenspitzen hoch und übermächtig.</span><br />
+<span class="vers vindent">Verlauste Burschen kichern niederträchtig,</span><br />
+<span class="vers vindent">Und helle Mädchen blicken hübsch brutal.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Und ferne Frauen sind so sehr erregt...</span><br />
+<span class="vers vindent">Sie haben hundert rote runde Hände,</span><br />
+<span class="vers vindent">Gebärdelose, große, ohne Ende</span><br />
+<span class="vers vindent">Um ihren hohen bunten Bauch gelegt.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Die meisten Menschen trinken gelbes Bier.</span><br />
+<span class="vers vindent">Verrauchte Krämer glotzen grau und bieder.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ein feines Fräulein singt gemeine Lieder.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ein junger Jude spielt ganz gern Klavier.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Landschaft</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Landschaft</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Wie alte Knochen liegen in dem Topf</span><br />
+<span class="vers vindent">Des Mittags die verfluchten Straßen da.</span><br />
+<span class="vers vindent">Schon lange ist es her, daß ich dich sah.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ein Junge zupft ein Mädchen an dem Zopf.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Und ein paar Hunde sielen sich im Dreck.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ich ginge gerne Arm in Arm mit dir.</span><br />
+<span class="vers vindent">Der Himmel ist ein graues Packpapier,</span><br />
+<span class="vers vindent">Auf dem die Sonne klebt – ein Butterfleck.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" />
+  <title>Der Ausflug</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Der Ausflug</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Du, ich halte diese festen</span><br />
+<span class="vers vindent">Stuben und die dürren Straßen</span><br />
+<span class="vers vindent">Und die rote Häusersonne,</span><br />
+<span class="vers vindent">Die verruchte Unlust aller</span><br />
+<span class="vers vindent">Längst schon abgeblickten Bücher</span><br />
+<span class="vers vindent">Nicht mehr aus.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Komm, wir müssen von der Stadt</span><br />
+<span class="vers vindent">Weit hinweg.</span><br />
+<span class="vers vindent">Wollen uns in eine sanfte</span><br />
+<span class="vers vindent">Wiese legen.</span><br />
+<span class="vers vindent">Werden drohend und so hilflos</span><br />
+<span class="vers vindent">Gegen den unsinnig großen,</span><br />
+<span class="vers vindent">Tödlich blauen, blanken Himmel</span><br />
+<span class="vers vindent">Die entfleischten, dumpfen Augen,</span><br />
+<span class="vers vindent">Die verwunschnen,</span><br />
+<span class="vers vindent">Und verheulte Hände heben. –</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Schwärmerei</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Schwärmerei</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Ach, wer doch ewig Auto fahren könnte –</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Wir bohren uns durch hochgestielte Wälder.</span><br />
+<span class="vers vindent">Wir überholen Flächen, die sich endlos schienen.</span><br />
+<span class="vers vindent">Wir überfahren den Wind und überfallen die Dörfer, die flinken.</span><br />
+<span class="vers vindent">Aber verhaßt sind uns die Gerüche der langsamen Städte –</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Hei, wie wir fliegen! Immer den Tod entlang...</span><br />
+<span class="vers vindent">Wie wir ihn höhnen und ihn verspotten, der uns am Leben sitzt!</span><br />
+<span class="vers vindent">Der uns die Gräben legt und alle Straßen krümmt – ha, wir verlachen ihn!</span><br />
+<span class="vers vindent">Und die Wege, die überwundenen, vergehen vor uns –</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">So werden wir die ganze Welt durchauteln...</span><br />
+<span class="vers vindent">Bis wir einmal an einem heitern Abend</span><br />
+<span class="vers vindent">An einem starken Baum ein kräftges Ende finden.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>In den Abend...</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">In den Abend...</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Aus krummen Nebeln wachsen Köstlichkeiten.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ganz winzge Dinge wurden plötzlich wichtig.</span><br />
+<span class="vers vindent">Der Himmel ist schon grün und undurchsichtig</span><br />
+<span class="vers vindent">Dort hinten, wo die blinden Hügel gleiten.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Zerlumpte Bäume strolchen in die Ferne.</span><br />
+<span class="vers vindent">Betrunkne Wiesen drehen sich im Kreise,</span><br />
+<span class="vers vindent">Und alle Flächen werden grau und weise...</span><br />
+<span class="vers vindent">Nur Dörfer hocken leuchtend: rote Sterne –</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Die Stadt</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Die Stadt</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Ein weißer Vogel ist der große Himmel.</span><br />
+<span class="vers vindent">Hart unter ihn geduckt stiert eine Stadt.</span><br />
+<span class="vers vindent">Die Häuser sind halbtote alte Leute.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Griesgrämig glotzt ein dünner Droschkenschimmel.</span><br />
+<span class="vers vindent">Und Winde, magre Hunde, rennen matt.</span><br />
+<span class="vers vindent">An scharfen Ecken quietschen ihre Häute.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">In einer Straße stöhnt ein Irrer: Du, ach, du –</span><br />
+<span class="vers vindent">Wenn ich dich endlich, o Geliebte, fände...</span><br />
+<span class="vers vindent">Ein Haufen um ihn staunt und grinst voll Spott.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Drei kleine Menschen spielen Blindekuh –</span><br />
+<span class="vers vindent">Auf alles legt die grauen Puderhände</span><br />
+<span class="vers vindent">Der Nachmittag, ein sanft verweinter Gott.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Der Winter</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Der Winter</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Von einer Brücke schreit vergrämt ein Hund</span><br />
+<span class="vers vindent">Zum Himmel... der wie alter grauer Stein</span><br />
+<span class="vers vindent">Auf fernen Häusern steht. Und wie ein Tau</span><br />
+<span class="vers vindent">Aus Teer liegt auf dem Schnee ein toter Fluß.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Drei Bäume, schwarzgefrorne Flammen, drohn</span><br />
+<span class="vers vindent">Am Ende aller Erde. Stechen scharf</span><br />
+<span class="vers vindent">Mit spitzen Messern in die harte Luft,</span><br />
+<span class="vers vindent">In der ein Vogelfetzen einsam hängt.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Ein paar Laternen waten zu der Stadt,</span><br />
+<span class="vers vindent">Erloschne Leichenkerzen. Und ein Fleck</span><br />
+<span class="vers vindent">Aus Menschen schrumpft zusammen und ist bald</span><br />
+<span class="vers vindent">Ertrunken in dem schmählich weißen Sumpf.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Das Konzert</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Das Konzert</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Die nackten Stühle horchen sonderbar</span><br />
+<span class="vers vindent">Beängstigend und still, als gäbe es Gefahr.</span><br />
+<span class="vers vindent">Nur manche sind mit einem Mensch bedeckt.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Ein grünes Fräulein sieht oft in ein Buch.</span><br />
+<span class="vers vindent">Und einer findet bald ein Taschentuch.</span><br />
+<span class="vers vindent">Und Stiefel sind ganz gräßlich angedreckt.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Aus offnem Munde tönt ein alter Mann.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ein Jüngling blickt ein junges Mädchen an.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ein Knabe spielt an seinem Hosenknopf.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Auf einem Podium schaukelt sich behend</span><br />
+<span class="vers vindent">Ein Leib bei einem ernsten Instrument.</span><br />
+<span class="vers vindent">Auf einem Kragen liegt ein blanker Kopf.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Kreischt. Und zerreißt.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Gegen Morgen</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Gegen Morgen</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Was kümmern mich die flinken Zeitungsjungen.</span><br />
+<span class="vers vindent">Mich ängstet nicht das Nahen verspäteter Autotiere.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ich ruhe auf meinen schreitenden Beinen.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Verregnet ist mein Gesicht.</span><br />
+<span class="vers vindent">Grünliche Reste der Nacht</span><br />
+<span class="vers vindent">Kleben um meine Augen.</span><br />
+<span class="vers vindent">So hab ich mich gern –</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Wie die spitzen, heimlichen</span><br />
+<span class="vers vindent">Wassertropfen auf tausend Wänden knacken.</span><br />
+<span class="vers vindent">Von tausend Dächern plumpsen.</span><br />
+<span class="vers vindent">Auf blinkenden Straßen hüpfen...</span><br />
+<span class="vers vindent">Und alle grämlichen Häuser</span><br />
+<span class="vers vindent">Horchen auf ihren</span><br />
+<span class="vers vindent">Ewigen Gesang.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Dicht hinter mir ist die brennende Nacht verdorben...</span><br />
+<span class="vers vindent">An meinem Rücken lagert ihr dunstiger Leichnam.</span><br />
+<span class="vers vindent">Doch über mir fühl ich den rauschenden,</span><br />
+<span class="vers vindent">Kühlen Himmel.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Siehe – ich bin vor einer</span><br />
+<span class="vers vindent">Strömenden Kirche.</span><br />
+<span class="vers vindent">Groß und still empfängt sie mich.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Hier will ich etwas verweilen.</span><br />
+<span class="vers vindent">Versunken sein in ihre Träume.</span><br />
+<span class="vers vindent">Träume aus grauer</span><br />
+<span class="vers vindent">Glanzloser Seide...</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Unwetter</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Unwetter</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Erstarrter Mond steht wächsern,</span><br />
+<span class="vers vindent">Weißer Schatten,</span><br />
+<span class="vers vindent">Gestorbnes Gesicht,</span><br />
+<span class="vers vindent">Über mir und der matten</span><br />
+<span class="vers vindent">Erde.</span><br />
+<span class="vers vindent">Wirft grünes Licht</span><br />
+<span class="vers vindent">Wie ein Gewand,</span><br />
+<span class="vers vindent">Ein faltiges,</span><br />
+<span class="vers vindent">Auf bläuliches Land.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Aber vom Rand</span><br />
+<span class="vers vindent">Der Stadt steigt sanft</span><br />
+<span class="vers vindent">Wie fingerlose, weiche Hand</span><br />
+<span class="vers vindent">Und furchtbar drohend wie Tod</span><br />
+<span class="vers vindent">Dunkel, namenloses...</span><br />
+<span class="vers vindent">Wächst höher her</span><br />
+<span class="vers vindent">Ohne Ton,</span><br />
+<span class="vers vindent">Ein leeres, langsames Meer –</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Erst war es nur wie eine müde</span><br />
+<span class="vers vindent">Motte, die auf letzten Häusern kroch;</span><br />
+<span class="vers vindent">Jetzt ist es schwarzes, blutendes Loch.</span><br />
+<span class="vers vindent">Hat schon</span><br />
+<span class="vers vindent">Die Stadt und den halben Himmel verschüttet.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Ach, wär ich geflohn! –</span><br />
+<span class="vers vindent">Nun ist es zu spät.</span><br />
+<span class="vers vindent">Mein Kopf fällt in die trostlosen Hände.</span><br />
+<span class="vers vindent">Am Horizont ein Schein wie ein Schrei</span><br />
+<span class="vers vindent">Kündet</span><br />
+<span class="vers vindent">Entsetzen und nahes Ende.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Sommerabend</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Sommerabend</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Faltenlos sind alle Dinge,</span><br />
+<span class="vers vindent">Wie vergessen, leicht und matt.</span><br />
+<span class="vers vindent">Heilighoch spielt grüner Himmel</span><br />
+<span class="vers vindent">Stille Wasser an die Stadt.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Fensterschuster leuchten gläsern.</span><br />
+<span class="vers vindent">Bäckerläden warten leer.</span><br />
+<span class="vers vindent">Straßenmenschen schreiten staunend</span><br />
+<span class="vers vindent">Hinter einem Wunder her.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">... Rennt ein kupferroter Kobold</span><br />
+<span class="vers vindent">Dächerwärts hinauf, hinab.</span><br />
+<span class="vers vindent">Kleine Mädchen fallen schluchzend</span><br />
+<span class="vers vindent">Von Laternenstöcken ab.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Nebel</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Nebel</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Ein Nebel hat die Welt so weich zerstört.</span><br />
+<span class="vers vindent">Blutlose Bäume lösen sich in Rauch.</span><br />
+<span class="vers vindent">Und Schatten schweben, wo man Schreie hört.</span><br />
+<span class="vers vindent">Brennende Biester schwinden hin wie Hauch.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Gefangne Fliegen sind die Gaslaternen.</span><br />
+<span class="vers vindent">Und jede flackert, daß sie noch entrinne.</span><br />
+<span class="vers vindent">Doch seitlich lauert glimmend hoch in Fernen</span><br />
+<span class="vers vindent">Der giftge Mond, die fette Nebelspinne.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Wir aber, die, verrucht, zum Tode taugen,</span><br />
+<span class="vers vindent">Zerschreiten knirschend diese wüste Pracht.</span><br />
+<span class="vers vindent">Und stechen stumm die weißen Elendsaugen</span><br />
+<span class="vers vindent">Wie Spieße in die aufgeschwollne Nacht.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Straßen</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Straßen</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Viel Himmel liegt auf allen singenden</span><br />
+<span class="vers vindent">Einsamen Straßen im Laternenscheine.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ich schwing im Winde über graue Steine,</span><br />
+<span class="vers vindent">Die spiegeln meinen Schritt, den klingenden.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Ich spüre an der Stirne eiligen</span><br />
+<span class="vers vindent">Verhauch von gelben und von dunklen Dingen.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ich will die Nacht mit Träumerein verbringen.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ich fühl den Mond... grüngoldnen Heiligen.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Ruhe</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Ruhe</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">In müden Kreisen schwebt ein kranker Fisch</span><br />
+<span class="vers vindent">In einem Tümpel, der auf Gräsern liegt.</span><br />
+<span class="vers vindent">Beim Himmel lehnt ein Baum – verbrannt und krumm.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Ja... die Familie sitzt um großen Tisch,</span><br />
+<span class="vers vindent">Wo sie mit Gabeln aus den Tellern pikt.</span><br />
+<span class="vers vindent">Allmählich wird man schläfrig, schwer und stumm.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Die Sonne leckt mit heißem, giftgen Maul</span><br />
+<span class="vers vindent">Am Boden wie ein Hund – ein wüster Feind.</span><br />
+<span class="vers vindent">Landstreicher fallen plötzlich spurlos um.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Ein Kutscher sieht besorgt auf einen Gaul,</span><br />
+<span class="vers vindent">Der, aufgerissen, in der Gosse weint.</span><br />
+<span class="vers vindent">Drei Kinder stehen still herum.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Winterabend</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Winterabend</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">In gelben Fenstern trinken Schatten heißen Tee.</span><br />
+<span class="vers vindent">Sehnsüchtge wiegen sich auf hartem Schimmerteiche.</span><br />
+<span class="vers vindent">Arbeiter finden eine sanfte Damenleiche.</span><br />
+<span class="vers vindent">Johlende Dunkle werfen glimmend blauen Schnee.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">An hohen Stangen hängt, verfleht, ein Streichholzmann.</span><br />
+<span class="vers vindent">Kaufläden flackern trüb durch frostbeschlagne Scheiben,</span><br />
+<span class="vers vindent">Vor denen Menschenleiber wie Gespenster treiben.</span><br />
+<span class="vers vindent">Studenten schneiden ein erfrornes Mädchen an.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Wie lieblich der kristallne Winterabend brennt.</span><br />
+<span class="vers vindent">Schon strömt ein Platinmond durch eine Häuserlücke.</span><br />
+<span class="vers vindent">Bei grünlichen Laternen unter einer Brücke</span><br />
+<span class="vers vindent">Liegt ein Zigeunerweib. Und spielt ein Instrument.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Mädchen</title>
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+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Mädchen</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Sie halten den Abend der Stuben nicht aus.</span><br />
+<span class="vers vindent">Sie schleichen in tiefe Sternstraßen hinaus.</span><br />
+<span class="vers vindent">Wie weich ist die Welt im Laternenwind!</span><br />
+<span class="vers vindent">Wie seltsam summend das Leben zerrinnt...</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Sie laufen an Gärten und Häusern vorbei,</span><br />
+<span class="vers vindent">Als ob ganz fern ein Leuchten sei,</span><br />
+<span class="vers vindent">Und sehen jeden lüsternen Mann</span><br />
+<span class="vers vindent">Wie einen süßen Herrn Heiland an.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Nach dem Ball</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Nach dem Ball</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Die Nacht kriecht in die Keller muffig matt.</span><br />
+<span class="vers vindent">Glanzkleider torkeln durch der Straßen Schutt.</span><br />
+<span class="vers vindent">Gesichter sind verschimmelt und kaputt.</span><br />
+<span class="vers vindent">Kühl brennt der blaue Morgen auf der Stadt.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Wie bald Musik und Tanz und Gier zerrann...</span><br />
+<span class="vers vindent">Es riecht nach Sonne. Und der Tag beginnt</span><br />
+<span class="vers vindent">Mit Schienenwagen, Pferden, Schrei und Wind.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ein Mann streicht einen Herrenrumpf grau an.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Alltag und Arbeit staubt die Menschen ein.</span><br />
+<span class="vers vindent">Familien fressen stumm ihr Mittagsmahl.</span><br />
+<span class="vers vindent">Durch einen Schädel schwingt noch oft ein Saal,</span><br />
+<span class="vers vindent">Viel dumpfe Sehnsucht und ein Seidenbein.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Die Welt</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Die Welt</h3>
+  <h4 class="center">(Einem Clown zugeeignet)</h4>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Viel Tage stampfen über Menschentiere.</span><br />
+<span class="vers vindent">In weichen Meeren fliegen Hungerhaie.</span><br />
+<span class="vers vindent">In Kaffeehäusern glitzern Köpfe, Biere.</span><br />
+<span class="vers vindent">An einem Mann zerreißen Mädchenschreie.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Gewitter stürzen. Wälderwinde blaken.</span><br />
+<span class="vers vindent">Gebete kneten Fraun in dünnen Händen:</span><br />
+<span class="vers vindent">Der Herr Gott möge einen Engel senden.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ein Fetzen Mondlicht schimmert in Kloaken.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Buchleser hocken still auf ihrem Leibe.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ein Abend taucht die Welt in lila Laugen.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ein Oberkörper schwebt in einer Scheibe.</span><br />
+<span class="vers vindent">Tief aus dem Hirne sinken seine Augen.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Angst</title>
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+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Angst</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Wald und Flur liegt tot in Schutt und Scherben.</span><br />
+<span class="vers vindent">Himmel klebt an Städten wie ein Gas.</span><br />
+<span class="vers vindent">Alle Menschen müssen sterben.</span><br />
+<span class="vers vindent">Glück und Glas, wie bald bricht das.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Stunden rinnen matt wie trübe Flüsse</span><br />
+<span class="vers vindent">Durch der Stuben parfümierten Sumpf.</span><br />
+<span class="vers vindent">Spürst du die Pistolenschüsse –</span><br />
+<span class="vers vindent">Ist der Kopf noch auf dem Rumpf.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Prophezeiung</title>
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+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Prophezeiung</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Einmal kommt – ich habe Zeichen –</span><br />
+<span class="vers vindent">Sterbesturm aus fernem Norden.</span><br />
+<span class="vers vindent">Überall stinkt es nach Leichen.</span><br />
+<span class="vers vindent">Es beginnt das große Morden.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Finster wird der Himmelsklumpen,</span><br />
+<span class="vers vindent">Sturmtod hebt die Klauentatzen.</span><br />
+<span class="vers vindent">Nieder stürzen alle Lumpen.</span><br />
+<span class="vers vindent">Mimen bersten. Mädchen platzen.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Polternd fallen Pferdeställe.</span><br />
+<span class="vers vindent">Keine Fliege kann sich retten.</span><br />
+<span class="vers vindent">Schöne homosexuelle</span><br />
+<span class="vers vindent">Männer kullern aus den Betten.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Rissig werden Häuserwände.</span><br />
+<span class="vers vindent">Fische faulen in dem Flusse.</span><br />
+<span class="vers vindent">Alles nimmt sein ekles Ende.</span><br />
+<span class="vers vindent">Krächzend kippen Omnibusse.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Die Siechenden</title>
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+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Die Siechenden</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Verschüttet ist unser Sterbegesicht</span><br />
+<span class="vers vindent">Von Abend und Schmerzen und Lampenlicht.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Wir sitzen am Fenster und sinken hinaus,</span><br />
+<span class="vers vindent">Fern schielt noch Tag auf ein graues Haus.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Unser Leben spüren wir kaum...</span><br />
+<span class="vers vindent">Und die Welt ist ein Morphiumtraum...</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Der Himmel senkt sich nebelblind.</span><br />
+<span class="vers vindent">Der Garten erlischt im dunklen Wind –</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Kommen die Wächter herein,</span><br />
+<span class="vers vindent">Heben uns in die Betten hinein,</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Stechen uns Gifte ein,</span><br />
+<span class="vers vindent">Töten den Lampenschein.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Hängen Gardinen vor die Nacht...</span><br />
+<span class="vers vindent">Sind verschwunden sanft und sacht – – –</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Manche stöhnen, doch keiner spricht,</span><br />
+<span class="vers vindent">Schlaf versargt uns das Gesicht.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Rückkehr des Dorfjungen</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Rückkehr des Dorfjungen</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">In meiner Jugend war die Welt ein kleiner Teich</span><br />
+<span class="vers vindent">Großmutterchen und rotes Dach, Gebrüll</span><br />
+<span class="vers vindent">Von Ochsen und ein Busch aus Bäumen.</span><br />
+<span class="vers vindent">Und ringsumher die große grüne Wiese.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Wie schön war dieses In-die-Weite-Träumen.</span><br />
+<span class="vers vindent">Dies Garnichtssein als helle Luft und Wind</span><br />
+<span class="vers vindent">Und Vogelruf und Feenmärchenbuch.</span><br />
+<span class="vers vindent">Fern pfiff die fabelhafte Eisenschlange –</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Landschaft in der Frühe</title>
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+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Landschaft in der Frühe</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Die Luft ist grau. Wer weiß was gegen Ruß?</span><br />
+<span class="vers vindent">Bei einem Ochsen, der am Boden frißt,</span><br />
+<span class="vers vindent">Steht staunend ein tiefernster Hochtourist.</span><br />
+<span class="vers vindent">Bald gibt es einen kräftgen Regenguß.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Ein Junge, der auf eine Wiese pißt,</span><br />
+<span class="vers vindent">Wird zu dem Quell von einem kleinen Fluß.</span><br />
+<span class="vers vindent">Was soll man machen, wenn man ernsthaft muß!</span><br />
+<span class="vers vindent">Mensch, sei natürlich. Gib dich, wie du bist.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Ein Dichter geht in dieser Welt umher,</span><br />
+<span class="vers vindent">Besieht sich den geregelten Verkehr</span><br />
+<span class="vers vindent">Und freut sich über Himmel, Feld und Mist.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Ach, und notiert sich alles sorgsam auf.</span><br />
+<span class="vers vindent">Dann steigt er einen hohen Berg hinauf,</span><br />
+<span class="vers vindent">Der gerade in der Nähe ist.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Nachmittag, Felder und Fabrik</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Nachmittag, Felder und Fabrik</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Ich kann die Augen nicht mehr unterbringen.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ich kann die Knochen nicht zusammenhalten.</span><br />
+<span class="vers vindent">Das Herz ist stier. Kopf muß zerspringen.</span><br />
+<span class="vers vindent">Rings weiche Masse. Nichts will sich gestalten.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Die Zunge bricht mir. Und das Maul verbiegt sich.</span><br />
+<span class="vers vindent">In meinem Schädel ist nicht Lust noch Ziele.</span><br />
+<span class="vers vindent">Die Sonne, eine Butterblume, wiegt sich</span><br />
+<span class="vers vindent">Auf einem Schornstein, ihrem schlanken Stiele.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Mondlandschaft</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Mondlandschaft</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Oben brennt das gelbe Mutterauge.</span><br />
+<span class="vers vindent">Überall liegt Nacht wie blaues Tuch.</span><br />
+<span class="vers vindent">Fraglos ist, daß ich jetzt Atem sauge.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ich bin nur ein kleines Bilderbuch.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Häuser fangen Träume bunter Schläfer</span><br />
+<span class="vers vindent">Wie in Netzen in den Fenstern auf.</span><br />
+<span class="vers vindent">Autos kriechen wie Marienkäfer</span><br />
+<span class="vers vindent">Leuchtende Straßen hinauf.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Regennacht</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Regennacht</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Der Tag ist futsch. Der Himmel ist ersoffen.</span><br />
+<span class="vers vindent">Wie falsche Perlen hängen kleine Stumpen</span><br />
+<span class="vers vindent">Zerhackten Lichts umher und machen offen</span><br />
+<span class="vers vindent">Ein wenig Straße, ein paar Häuserklumpen.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Verfault ist alles sonst und aufgefressen</span><br />
+<span class="vers vindent">Von schwarzem Nebel, der wie eine Mauer</span><br />
+<span class="vers vindent">Herunterfällt und morsch ist. Und im Pressen</span><br />
+<span class="vers vindent">Bröckelt wie Schutt der Regen – dichter – grauer –</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Als wollte jeden Augenblick die ganze</span><br />
+<span class="vers vindent">Verseuchte Finsternis zusammensinken.</span><br />
+<span class="vers vindent">Wie eine seltsame, ertrunkne Pflanze</span><br />
+<span class="vers vindent">Unten im Sumpf siehst du ein Auto blinken.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Die ältsten Huren kommen angekrochen</span><br />
+<span class="vers vindent">Aus nassen Schatten – schwindsüchtige Kröten.</span><br />
+<span class="vers vindent">Dort schleicht eins. Dorten wird ein Schein erstochen.</span><br />
+<span class="vers vindent">Der Regensturz will alles übertöten...</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Du aber wanderst durch die Wüsteneien.</span><br />
+<span class="vers vindent">Dein Kleid hängt schwer. Durchnäßt sind deine Schuhe.</span><br />
+<span class="vers vindent">Dein Auge ist verrückt von Gier und Schreien.</span><br />
+<span class="vers vindent">Und dieses treibt dich – und du hast nicht Ruhe:</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Vielleicht erscheint inmitten düstrer Feuer</span><br />
+<span class="vers vindent">Der Teufel selbst in der Gestalt des Schweines.</span><br />
+<span class="vers vindent">Vielleicht geschieht etwas ganz ungeheuer</span><br />
+<span class="vers vindent">Blödsinniges, Brutales, Hundsgemeines.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+
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+  <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" />
+  <title>Die Operation</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Die Operation</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Im Sonnenlicht zerreißen Ärzte eine Frau.</span><br />
+<span class="vers vindent">Hier klafft der offne rote Leib. Und schweres Blut</span><br />
+<span class="vers vindent">Fließt, dunkler Wein, in einen weißen Napf. Recht gut</span><br />
+<span class="vers vindent">Sieht man die rosarote Cyste. Bleiern grau</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Hängt tief herab der schlaffe Kopf. Der hohle Mund</span><br />
+<span class="vers vindent">Wirft Röcheln aus. Hoch ragt das gelblich spitze Kinn.</span><br />
+<span class="vers vindent">Der Saal glänzt kühl und freundlich. Eine Pflegerin</span><br />
+<span class="vers vindent">Genießt sehr innig sehr viel Wurst im Hintergrund.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+
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+  <link href="../../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" />
+  <title>Der Angetrunkene</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Der Angetrunkene</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Man muß sich so sehr hüten, daß man nicht</span><br />
+<span class="vers vindent">Ohn jeden Anlaß aufbrüllt wie ein Tier.</span><br />
+<span class="vers vindent">Daß man der ganzen Kellnerschaft Gesicht</span><br />
+<span class="vers vindent">Nicht kurz und klein haut, übergießt mit Bier.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Daß man sich nicht die ekle Zeit verkürzt,</span><br />
+<span class="vers vindent">Indem man sich in einen Rinnstein legt.</span><br />
+<span class="vers vindent">Daß man sich nicht von einer Brücke stürzt.</span><br />
+<span class="vers vindent">Daß man dem Freund nicht in die Fresse schlägt.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Daß man nicht plötzlich unter Hundswauwau</span><br />
+<span class="vers vindent">Die Kleider sich vom feisten Leibe reißt.</span><br />
+<span class="vers vindent">Daß man nicht irgendeiner lieben Frau</span><br />
+<span class="vers vindent">Den finstern Schädel in die Schenkel schmeißt.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Sommerfrische</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Sommerfrische</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Der Himmel ist wie eine blaue Qualle.</span><br />
+<span class="vers vindent">Und rings sind Felder, grüne Wiesenhügel –</span><br />
+<span class="vers vindent">Friedliche Welt, du große Mausefalle,</span><br />
+<span class="vers vindent">Entkäm ich endlich dir... O hätt ich Flügel –</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Man würfelt. Säuft. Man schwatzt von Zukunftsstaaten.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ein jeder übt behaglich seine Schnauze.</span><br />
+<span class="vers vindent">Die Erde ist ein fetter Sonntagsbraten,</span><br />
+<span class="vers vindent">Hübsch eingetunkt in süße Sonnensauce.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Wär doch ein Wind... zerriß mit Eisenklauen</span><br />
+<span class="vers vindent">Die sanfte Welt. Das würde mich ergetzen.</span><br />
+<span class="vers vindent">Wär doch ein Sturm... der müßt den schönen blauen</span><br />
+<span class="vers vindent">Ewigen Himmel tausendfach zerfetzen.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Die Zeichen</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Die Zeichen</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Die Stunde rückt vor.</span><br />
+<span class="vers vindent">Der Maulwurf zieht um.</span><br />
+<span class="vers vindent">Der Mond tritt wütend hervor.</span><br />
+<span class="vers vindent">Das Meer stürzt um.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Das Kind wird Greis.</span><br />
+<span class="vers vindent">Die Tiere beten und flehen.</span><br />
+<span class="vers vindent">Den Bäumen ist der Boden unter den Füßen zu heiß.</span><br />
+<span class="vers vindent">Der Verstand bleibt stehen.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Die Straße stirbt ab.</span><br />
+<span class="vers vindent">Die stinkende Sonne sticht.</span><br />
+<span class="vers vindent">Die Luft wird knapp.</span><br />
+<span class="vers vindent">Das Herz zerbricht.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Der Hund hält erschrocken den Mund.</span><br />
+<span class="vers vindent">Der Himmel liegt auf der falschen Seite.</span><br />
+<span class="vers vindent">Den Sternen wird das Treiben zu bunt.</span><br />
+<span class="vers vindent">Die Droschken suchen das Weite.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Der Sturm</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Der Sturm</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Im Windbrand steht die Welt. Die Städte knistern.</span><br />
+<span class="vers vindent">Halloh, der Sturm, der große Sturm ist da.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ein kleines Mädchen fliegt von den Geschwistern.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ein junges Auto flieht nach Ithaka.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Ein Weg hat seine Richtung ganz verloren.</span><br />
+<span class="vers vindent">Die Sterne sind dem Himmel ausgekratzt.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ein Irrenhäusler wird zu früh geboren.</span><br />
+<span class="vers vindent">In San Franzisko ist der Mond geplatzt.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Sonntag</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Sonntag</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Ein Kaufmann geht mit Frau und Kind spazieren.</span><br />
+<span class="vers vindent">Schulbuben fahren um die Wette Rad.</span><br />
+<span class="vers vindent">Frau Sonne trocknet einen Leichenkutscher.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ein Spieler setzt den anderen schachmatt.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Korrekte Leute wandern in die Kirchen.</span><br />
+<span class="vers vindent">In einem Zimmer hängt sich einer auf.</span><br />
+<span class="vers vindent">Todmüder Dichter wirft in schönster Stunde</span><br />
+<span class="vers vindent">Zum letztenmal die kranke Faust hinauf.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Punkt</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Punkt</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Die wüsten Straßen fließen lichterloh</span><br />
+<span class="vers vindent">Durch den erloschnen Kopf. Und tun mir weh.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ich fühle deutlich, daß ich bald vergeh –</span><br />
+<span class="vers vindent">Dornrosen meines Fleisches, stecht nicht so.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Die Nacht verschimmelt. Giftlaternenschein</span><br />
+<span class="vers vindent">Hat, kriechend, sie mit grünem Dreck beschmiert.</span><br />
+<span class="vers vindent">Das Herz ist wie ein Sack. Das Blut erfriert.</span><br />
+<span class="vers vindent">Die Welt fällt um. Die Augen stürzen ein.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Das Ende</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Das Ende</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Ein Windkloß überzieht wie weißer Schwamm</span><br />
+<span class="vers vindent">Die grüne Leiche der verlornen Welt.</span><br />
+<span class="vers vindent">Erfrorne Flüsse sind ein Eisendamm,</span><br />
+<span class="vers vindent">Der morsche Reste noch zusammenhält.</span><br />
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">In einer kleinen Regenecke steht</span><br />
+<span class="vers vindent">Die letzte Stadt in steinerner Geduld.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ein toter Schädel liegt – wie ein Gebet –</span><br />
+<span class="vers vindent">Schief auf dem Leib, dem schwarzen Büßerpult.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Soldatenlieder</title>
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+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center vspace10 spaced">SOLDATENLIEDER</h3>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Soldatenlieder I</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Soldatenlieder</h3>
+  <h4 class="center">I</h4>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Gut ist und schön, ein Jahr Soldat zu sein.</span><br />
+<span class="vers vindent">Man lebt so länger. Und man freut sich doch</span><br />
+<span class="vers vindent">Mit jedem Funken Zeit, den man dem Tod entreißt.</span><br />
+<span class="vers vindent">Dies arme Hirn, zerfetzt von Städtersehnsucht,</span><br />
+<span class="vers vindent">Blutig von Büchern, Leibern, Abenden,</span><br />
+<span class="vers vindent">Trostlos betrübt und aller Sünden voll,</span><br />
+<span class="vers vindent">Dreiviertel schon zerstört – kann nun</span><br />
+<span class="vers vindent">Beim Stillestehen und beim Aufmarschieren,</span><br />
+<span class="vers vindent">Beim Armerollen und beim Beineschwingen</span><br />
+<span class="vers vindent">In einer Ecke des Schädels sanft verrosten.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">O, der Gestank in einer Marschkolonne.</span><br />
+<span class="vers vindent">O, Laufschritt über holdes Frühlingsland.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Soldatenlieder II</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Soldatenlieder</h3>
+  <h4 class="center">II</h4>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Ich muß eine Stunde vor den anderen kommen,</span><br />
+<span class="vers vindent">Weil ich schlecht geschossen habe.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ich werde wohl nicht befördert werden.</span><br />
+<span class="vers vindent">Und nachexerzieren muß ich zur Strafe,</span><br />
+<span class="vers vindent">Weil ich, während die anderen vorschriftsmäßig</span><br />
+<span class="vers vindent">Starr auf die Mütze der Vorderen blickten,</span><br />
+<span class="vers vindent">Als wir vor der roten Sonne</span><br />
+<span class="vers vindent">Über die leuchtenden Felder marschierten,</span><br />
+<span class="vers vindent">Vorsichtig zu dem kleinen Flieger schielte,</span><br />
+<span class="vers vindent">Der über mir in dem großen, glühenden</span><br />
+<span class="vers vindent">Abendhimmel wie eine Biene summte.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Soldatenlieder III</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Soldatenlieder</h3>
+  <h4 class="center">III</h4>
+
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Ich weiß, ich weiß: dies Leben ist gesund.</span><br />
+<span class="vers vindent">Zwar hört man meine Griffe kaum,</span><br />
+<span class="vers vindent">Doch hau ich mir die Hände wund.</span><br />
+<span class="vers vindent">Statt auf dem verfluchten Kasernenhof</span><br />
+<span class="vers vindent">Könnte ich jetzt in einer Wiese sein.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Vor versammelter Mannschaft fängt ein Mann</span><br />
+<span class="vers vindent">Bitterlich zu weinen an.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Soldatenlieder IV</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Soldatenlieder</h3>
+  <h4 class="center">IV</h4>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Ich habe manchmal Angst: ein Jahr ist lang,</span><br />
+<span class="vers vindent">Unendlich lang. Und ewig Beineschwingen...</span><br />
+<span class="vers vindent">Den ganzen lieben Tag beim Körperkneten</span><br />
+<span class="vers vindent">Und beim Parademarsch, beim Platzpatronenschießen</span><br />
+<span class="vers vindent">Die Welt vergessen müssen... daß man noch am Abend</span><br />
+<span class="vers vindent">Beim Bier ganz dumpf ist, noch beim Schlafengehn</span><br />
+<span class="vers vindent">Den schweren Helm auf seiner Stirne spürt –</span><br />
+<span class="vers vindent">Und in der Nacht von den Sergeanten träumt – –</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Soldatenlieder V</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Soldatenlieder</h3>
+  <h4 class="center">V</h4>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Schon kommen Sonntage und Abende,</span><br />
+<span class="vers vindent">In denen ich ganz leer und lustlos schreite,</span><br />
+<span class="vers vindent">Ganz gläsern bin, zum Spaß mit Hunden spiele,</span><br />
+<span class="vers vindent">Ach, oder kleine Steine, die ich fand,</span><br />
+<span class="vers vindent">Mühsam und sinnlos durch die Straßen schleife.</span><br />
+<span class="vers vindent">Oft steh ich auch an meinen Fenstern faul herum,</span><br />
+<span class="vers vindent">Unschlüssig: soll ich nun in Bierlokalen</span><br />
+<span class="vers vindent">Mit Kameraden runden Stumpfsinn pflegen,</span><br />
+<span class="vers vindent">In flinken Kinos meine müden</span><br />
+<span class="vers vindent">Elenden Stunden töten und zum Zeitvertreib</span><br />
+<span class="vers vindent">Gutwillge Mädchen suchen: oder soll ich nur</span><br />
+<span class="vers vindent">In meiner Stube endlos auf und ab gehn.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Ich, der die Nächte wie ein Narr durchlief,</span><br />
+<span class="vers vindent">Zum Himmel schreiend tausend Wunder suchte.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Einsamer Wächter</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Einsamer Wächter</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Ganz hinten sind Stadt und Geliebte</span><br />
+<span class="vers vindent">Ich bin so verraten allein.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ich falle langsam von einem</span><br />
+<span class="vers vindent">Auf das andere Bein.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Rings kreischen komische Türen.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ich greife nach Dolch und Gewehr.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ach, wenn ich doch zu Hause</span><br />
+<span class="vers vindent">Bei meiner Mutter wär.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Montag auf dem Kasernenhof</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Montag auf dem Kasernenhof</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Die Hitze ist ganz klebrig an Gewehr und Hand.</span><br />
+<span class="vers vindent">Sie sticht die Augen aus. Kein Ding blieb unbesonnt.</span><br />
+<span class="vers vindent">Die Mannschaft trieft, noch halb betrunken, in dem Brand.</span><br />
+<span class="vers vindent">Starr stehn die Unteroffiziere vor der Front.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Die grelle Erde ist ein totes Karussell.</span><br />
+<span class="vers vindent">Nichts regt sich auf. Nichts stürzt. Kein bunter Himmel fliegt.</span><br />
+<span class="vers vindent">Sehr selten nur zerreißt ein heiseres Gebell</span><br />
+<span class="vers vindent">Die blaue Sau, die auf den Steinbaracken liegt.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Jetzt tut man mir nichts mehr beim Militär</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Jetzt tut man mir nichts mehr beim Militär</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Jetzt tut man mir nichts mehr beim Militär.</span><br />
+<span class="vers vindent">Wer achtet noch auf mich. Man hat sich längst gewöhnt</span><br />
+<span class="vers vindent">An meine sonderbaren Zivilistenaugen.</span><br />
+<span class="vers vindent">Beim Exerzieren bin ich halb im Traum</span><br />
+<span class="vers vindent">Und auf den Märschen mache ich Gedichte.</span>
+</p>
+
+<p class="center"><span class="vsuper">*</span>&#160;&#160;&#160;<span class="vsub">*</span>&#160;&#160;&#160;<span class="vsuper">*</span></p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Doch kommt ein Krieg. Zu lange war schon Frieden.</span><br />
+<span class="vers vindent">Dann ist der Spaß vorbei. Trompeten kreischen</span><br />
+<span class="vers vindent">Dir tief ins Herz. Und alle Nächte brennen.</span><br />
+<span class="vers vindent">Du frierst in Zelten. Dir ist heiß. Du hungerst.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ertrinkst. Zerknallst. Verblutest. Äcker röcheln.</span><br />
+<span class="vers vindent">Kirchtürme stürzen. Fernen sind in Flammen.</span><br />
+<span class="vers vindent">Die Winde zucken. Große Städte krachen.</span><br />
+<span class="vers vindent">Am Horizont steht der Kanonendonner.</span><br />
+<span class="vers vindent">Rings aus den Hügeln steigt ein weißer Dampf</span><br />
+<span class="vers vindent">Und dir zu Häupten platzen die Granaten.</span>
+</p>
+
+<p class="subheading right">
+<span class="vers">(Gedichtet am 10. Juli 1914.)</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Abschied</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Abschied</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Wohl war ganz schön, ein Jahr Soldat zu sein.</span><br />
+<span class="vers vindent">Doch schöner ist, sich wieder frei zu fühlen.</span><br />
+<span class="vers vindent">Es gab genug Verkommenheit und Pein</span><br />
+<span class="vers vindent">In diesen unbarmherzgen Menschenmühlen.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Sergeanten, Bretterwände, lebet wohl.</span><br />
+<span class="vers vindent">Lebt wohl, Kantinen, Marschkolonnenlieder.</span><br />
+<span class="vers vindent">Leichtherzig lass ich Stadt und Kapitol.</span><br />
+<span class="vers vindent">Der Kuno geht, der Kuno kommt nicht wieder.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Nun, Schicksal, treib mich, wohin dir gefällt.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ich zerre nicht an meiner Zukunft Hüllen.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ich hebe meine Augen in die Welt.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ein Wind fängt an. Lokomotiven brüllen.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Gedichte aus dem Krieg</title>
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+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center vspace10 spaced">GEDICHTE AUS DEM KRIEG</h3>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Abschied (kurz vor der Abfahrt zum Kriegsschauplatz für Peter Scher.)</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Abschied</h3>
+  <h4 class="center">(kurz vor der Abfahrt zum Kriegsschauplatz für Peter Scher.)</h4>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Vorm Sterben mache ich noch mein Gedicht.</span><br />
+<span class="vers vindent">Still, Kameraden, stört mich nicht.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Wir ziehn zum Krieg. Der Tod ist unser Kitt.</span><br />
+<span class="vers vindent">O, heulte mir doch die Geliebte mit.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Was liegt an mir. Ich gehe gerne ein.</span><br />
+<span class="vers vindent">Die Mutter weint. Man muß aus Eisen sein.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Die Sonne fällt zum Horizont hinab.</span><br />
+<span class="vers vindent">Bald wirft man mich ins milde Massengrab.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Am Himmel brennt das brave Abendrot.</span><br />
+<span class="vers vindent">Vielleicht bin ich in dreizehn Tagen tot.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Romantische Fahrt</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Romantische Fahrt</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Im milden Himmel blinken tausend Sterne –</span><br />
+<span class="vers vindent">Die Landschaft leuchtet. Aus der Wiesenferne</span><br />
+<span class="vers vindent">Nähern sich langsam stumme Marschkolonnen.</span><br />
+<span class="vers vindent">Nur einmal löst sich los – und steht versonnen –</span><br />
+<span class="vers vindent">Ein junger Leutnant, ein verliebter Page.</span><br />
+<span class="vers vindent">Am Ende wackelt die Gefechtsbagage.</span><br />
+<span class="vers vindent">Der Mond macht alles noch viel sonderbarer.</span><br />
+<span class="vers vindent">Und hin und wieder schrein die Fahrer:</span><br />
+<span class="vers vindent">Halt!</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Hoch auf dem kippligsten Patronenwagen sitzt</span><br />
+<span class="vers vindent">Wie eine kleine Unke, fein geschnitzt</span><br />
+<span class="vers vindent">Aus schwarzem Holz, die Hände weich geballt,</span><br />
+<span class="vers vindent">Am Rücken das Gewehr, sanft umgeschnallt,</span><br />
+<span class="vers vindent">Die rauchende Zigarre in dem schiefen Mund,</span><br />
+<span class="vers vindent">Faul wie ein Mönch, sehnsüchtig wie ein Hund,</span><br />
+<span class="vers vindent">– Baldriantropfen hat er an das Herz gedrückt –</span><br />
+<span class="vers vindent">Im gelben Mond urkomisch ernst, verrückt:</span><br />
+<span class="vers vindent">Kuno.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Kriegers Sehnsucht</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Kriegers Sehnsucht</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Möchte in meinem Bett</span><br />
+<span class="vers vindent">Liegen im weißen Hemd,</span><br />
+<span class="vers vindent">Wünschte, der Bart wäre weg,</span><br />
+<span class="vers vindent">Der Kopf gekämmt.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Die Finger wären rein,</span><br />
+<span class="vers vindent">Die Nägel dazu,</span><br />
+<span class="vers vindent">Du, meine weiche Frau,</span><br />
+<span class="vers vindent">Sorgtest für Ruh.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Gebet vor der Schlacht</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Gebet vor der Schlacht</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Inbrünstig singt die Mannschaft, jeder für sich:</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers indent">Gott, behüte mich vor Unglück,</span><br />
+<span class="vers indent">Vater, Sohn und heilger Geist,</span><br />
+<span class="vers indent">Daß mich nicht Granaten treffen,</span><br />
+<span class="vers indent">Daß die Luder, unsre Feinde,</span><br />
+<span class="vers indent">Mich nicht fangen, nicht erschießen,</span><br />
+<span class="vers indent">Daß ich nicht wie'n Hund verrecke</span><br />
+<span class="vers indent">Für das teure Vaterland.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers indent">Sieh, ich möchte gern noch leben,</span><br />
+<span class="vers indent">Kühe melken, Mädchen stopfen</span><br />
+<span class="vers indent">Und den Schuft, den Sepp, verprügeln,</span><br />
+<span class="vers indent">Mich noch manches Mal besaufen</span><br />
+<span class="vers indent">Bis zu meinem selgen Ende.</span><br />
+<span class="vers indent">Sieh, ich bete gut und gerne</span><br />
+<span class="vers indent">Täglich sieben Rosenkränze,</span><br />
+<span class="vers indent">Wenn du, Gott, in deiner Gnade</span><br />
+<span class="vers indent">Meinen Freund, den Huber oder</span><br />
+<span class="vers indent">Meier, tötest, mich verschonst.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers indent">Aber muß ich doch dran glauben,</span><br />
+<span class="vers indent">Laß mich nicht zu schwer verwunden.</span><br />
+<span class="vers indent">Schick mir einen leichten Beinschuß,</span><br />
+<span class="vers indent">Eine kleine Armverletzung,</span><br />
+<span class="vers indent">Daß ich als ein Held zurückkehr,</span><br />
+<span class="vers indent">Der etwas erzählen kann.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Die Granate</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Die Granate</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Zuerst ein heller knapper Paukenschlag,</span><br />
+<span class="vers vindent">Ein Knall und Platzen in den blauen Tag.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Dann ein Geräusch, wie wenn Raketen steigen.</span><br />
+<span class="vers vindent">Auf Eisenschienen. Angst und langes Schweigen.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Da plötzlich in der Ferne Rauch und Fall,</span><br />
+<span class="vers vindent">Ein seltsam harter dunkler Widerhall.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Die Schlacht bei Saarburg</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Die Schlacht bei Saarburg</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Die Erde verschimmelt im Nebel.</span><br />
+<span class="vers vindent">Der Abend drückt wie Blei.</span><br />
+<span class="vers vindent">Rings reißt elektrisches Krachen</span><br />
+<span class="vers vindent">Und wimmernd bricht alles entzwei.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Wie schlechte Lumpen qualmen</span><br />
+<span class="vers vindent">Die Dörfer am Horizont.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ich liege gottverlassen</span><br />
+<span class="vers vindent">In der knatternden Schützenfront.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Viel kupferne feindliche Vögelein</span><br />
+<span class="vers vindent">Surren um Herz und Hirn.</span><br />
+<span class="vers vindent">Ich stemme mich steil in das Graue</span><br />
+<span class="vers vindent">Und biete dem Morden die Stirn.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Nach dem Gefecht</title>
+</head>
+<body>
+
+<div class="poem">
+
+  <h3 class="center">Nach dem Gefecht</h3>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Am Himmel bullern nicht mehr die Haubitzen,</span><br />
+<span class="vers vindent">Die Kanoniere ruhn bei den Geschützen.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Die Infantrie schlägt sich jetzt Zelte auf,</span><br />
+<span class="vers vindent">Und langsam steigt der blasse Mond herauf.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Auf gelben Feldern lohn in roten Hosen,</span><br />
+<span class="vers vindent">Aschfahl von Tod und Pulver, die Franzosen.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Dazwischen hocken deutsche Sanitäter.</span><br />
+<span class="vers vindent">Der Tag wird grauer, seine Sonne röter.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Feldküchen dampfen. Dörfer sind in Brand.</span><br />
+<span class="vers vindent">Zerbrochne Karren stehn am Straßenrand.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Keuchende Radler lungern heiß und braun</span><br />
+<span class="vers vindent">An einem angebrannten Bretterzaun.</span>
+</p>
+
+<p>
+<span class="vers vindent">Und Ordonnanzen reiten schon</span><br />
+<span class="vers vindent">Vom Regiment zur Division.</span>
+</p>
+
+</div>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Anhang</title>
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+
+<h1 class="center" style="padding-top:5em;">Anhang</h1>
+
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+  <title>Alfred Lichtenstein - Gedichte</title>
+</head>
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+
+<div id="titel" class="center">
+
+  <img class="resp" src="../Images/band-titel.png" alt="Umschlag"/>
+
+</div>
+
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+  <title>Biographische Skizze</title>
+</head>
+<body>
+
+<p class="italic subtitle">
+Alfred Lichtenstein wurde am 23. August 1889 in Berlin
+geboren. Er besuchte dort das Luisenstädtische Gymnasium und
+studierte an der Universität Berlin Jura. Sommer 1913
+erlangte er in Erlangen mit einer Arbeit über Theaterrecht
+die Doktorwürde. Im Oktober 1913 trat er in München als
+Einjähriger in das 2. bayrische Infanterieregiment Kronprinz
+ein und zog bei Kriegsbeginn mit dem Regiment ins Feld. Am
+25. September 1914 fiel er bei Vermandovillers (in der Nähe
+von Reims).
+</p>
+
+<p class="italic subtitle">
+Seine Werke erschienen unter den Namen: Alfred Lichtenstein,
+Wilmersdorf, Aliwi sowie Kuno Kohn in verschiedenen
+Zeitschriften. Eine kleine Gedichtsammlung: Die
+Dämmerung, gab der Verlag A. R. Meyer heraus.
+</p>
+
+</body>
+</html>
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+  <title>Alfred Lichtenstein - Gedichte und Geschichten - Erster Band - Deckblatt</title>
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+
+<div id="titel" class="center">
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+
+</div>
+
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+  <title>Alfred Lichtenstein - Gedichte und Geschichten - Erster Band - Alphabetischer Index</title>
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+<body>
+
+  <h3>Index</h3>
+
+<div class="prose">
+  <div class="index-entry"><a href="02-die-gedichte-des-kuno-kohn/15-abend.xhtml">Abend</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="06-gedichte-aus-dem-krieg/01-abschied.xhtml">Abschied (kurz vor der Abfahrt zum Kriegsschauplatz für Peter Scher.)</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="05-soldatenlieder/09-abschied.xhtml">Abschied</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="02-die-gedichte-des-kuno-kohn/12-an-frida.xhtml">An Frida</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="04-die-daemmerung/25-angst.xhtml">Angst</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="02-die-gedichte-des-kuno-kohn/07-aschermittwoch.xhtml">Aschermittwoch</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="03-capriccio/01-capriccio.xhtml">Capriccio</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="04-die-daemmerung/40-das-ende.xhtml">Das Ende</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="04-die-daemmerung/14-das-konzert.xhtml">Das Konzert</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="04-die-daemmerung/07-das-vorstadtkabarett.xhtml">Das Vorstadtkabarett</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="04-die-daemmerung/34-der-angetrunkene.xhtml">Der Angetrunkene</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="03-capriccio/10-der-athlet.xhtml">Der Athlet</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="04-die-daemmerung/09-der-ausflug.xhtml">Der Ausflug</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="02-die-gedichte-des-kuno-kohn/13-der-entleibte.xhtml">Der Entleibte</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="03-capriccio/07-der-fall-in-den-fluss.xhtml">Der Fall in den Fluß</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="02-die-gedichte-des-kuno-kohn/06-der-geruehrte.xhtml">Der Gerührte</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="03-capriccio/05-der-lackschuh.xhtml">Der Lackschuh</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="04-die-daemmerung/02-der-morgen.xhtml">Der Morgen</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="03-capriccio/06-der-rauch-auf-dem-felde.xhtml">Der Rauch auf dem Felde</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="02-die-gedichte-des-kuno-kohn/19-der-sohn.xhtml">Der Sohn</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="04-die-daemmerung/37-der-sturm.xhtml">Der Sturm</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="03-capriccio/03-der-traurige.xhtml">Der Traurige</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="03-capriccio/02-der-tuerke.xhtml">Der Türke</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="04-die-daemmerung/13-der-winter.xhtml">Der Winter</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="04-die-daemmerung/01-die-daemmerung.xhtml">Die Dämmerung</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="04-die-daemmerung/03-die-fahrt-nach-der-irrenanstalt.xhtml">Die Fahrt nach der Irrenanstalt</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="06-gedichte-aus-dem-krieg/05-die-granate.xhtml">Die Granate</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="03-capriccio/04-die-gummischuhe.xhtml">Die Gummischuhe</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="04-die-daemmerung/05-die-nacht.xhtml">Die Nacht</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="04-die-daemmerung/33-die-operation.xhtml">Die Operation</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="06-gedichte-aus-dem-krieg/06-die-schlacht-bei-saarburg.xhtml">Die Schlacht bei Saarburg</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="04-die-daemmerung/27-die-siechenden.xhtml">Die Siechenden</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="04-die-daemmerung/12-die-stadt.xhtml">Die Stadt</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="01-die-verse/01-die-verse.xhtml">Die Verse des Alfred Lichtenstein</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="04-die-daemmerung/24-die-welt.xhtml">Die Welt</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="04-die-daemmerung/36-die-zeichen.xhtml">Die Zeichen</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="02-die-gedichte-des-kuno-kohn/01-marien-1.xhtml">Die fünf Marienlieder des Kuno Kohn - Erstes Lied</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="02-die-gedichte-des-kuno-kohn/03-marien-3.xhtml">Die fünf Marienlieder des Kuno Kohn - Hohes Lied</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="02-die-gedichte-des-kuno-kohn/05-marien-5.xhtml">Die fünf Marienlieder des Kuno Kohn - Letztes Lied</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="02-die-gedichte-des-kuno-kohn/02-marien-2.xhtml">Die fünf Marienlieder des Kuno Kohn - Nächstes Lied</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="02-die-gedichte-des-kuno-kohn/04-marien-4.xhtml">Die fünf Marienlieder des Kuno Kohn - Trauriges Lied</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="03-capriccio/11-ein-generalleutnant-singt.xhtml">Ein Generalleutnant singt</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="05-soldatenlieder/06-einsamer-waechter.xhtml">Einsamer Wächter</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="02-die-gedichte-des-kuno-kohn/16-fruehling.xhtml">Frühling</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="02-die-gedichte-des-kuno-kohn/08-gebet-an-die-menschen.xhtml">Gebet an die Menschen</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="06-gedichte-aus-dem-krieg/04-gebet-vor-der-schlacht.xhtml">Gebet vor der Schlacht</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="04-die-daemmerung/15-gegen-morgen.xhtml">Gegen Morgen</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="04-die-daemmerung/11-in-den-abend.xhtml">In den Abend...</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="05-soldatenlieder/08-jetzt-tut-man.xhtml">Jetzt tut man mir nichts mehr beim Militär</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="06-gedichte-aus-dem-krieg/03-kriegers-sehnsucht.xhtml">Kriegers Sehnsucht</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="02-die-gedichte-des-kuno-kohn/17-kunos-nachtlied.xhtml">Kunos Nachtlied</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="04-die-daemmerung/29-landschaft-in-der-fruehe.xhtml">Landschaft in der Frühe</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="04-die-daemmerung/08-landschaft.xhtml">Landschaft</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="02-die-gedichte-des-kuno-kohn/10-liebeslied.xhtml">Liebeslied</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="02-die-gedichte-des-kuno-kohn/14-lied-der-sehnsucht.xhtml">Lied der Sehnsucht des Kuno Kohn</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="02-die-gedichte-des-kuno-kohn/20-mein-ende.xhtml">Mein Ende</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="04-die-daemmerung/31-mondlandschaft.xhtml">Mondlandschaft</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="05-soldatenlieder/07-montag-auf-dem-kasernenhof.xhtml">Montag auf dem Kasernenhof</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="04-die-daemmerung/22-maedchen.xhtml">Mädchen</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="04-die-daemmerung/23-nach-dem-ball.xhtml">Nach dem Ball</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="06-gedichte-aus-dem-krieg/07-nach-dem-gefacht.xhtml">Nach dem Gefecht</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="04-die-daemmerung/30-nachmittag-felder-und-fabrik.xhtml">Nachmittag, Felder und Fabrik</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="04-die-daemmerung/18-nebel.xhtml">Nebel</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="04-die-daemmerung/26-prophezeiung.xhtml">Prophezeiung</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="04-die-daemmerung/39-punkt.xhtml">Punkt</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="04-die-daemmerung/32-regennacht.xhtml">Regennacht</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="06-gedichte-aus-dem-krieg/02-romantische-fahrt.xhtml">Romantische Fahrt</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="04-die-daemmerung/20-ruhe.xhtml">Ruhe</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="04-die-daemmerung/28-rueckkehr-des-dorfjungen.xhtml">Rückkehr des Dorfjungen</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="04-die-daemmerung/10-schwaermerei.xhtml">Schwärmerei</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="05-soldatenlieder/01-soldatenlieder-1.xhtml">Soldatenlieder I: Gut ist und schön, ein Jahr Soldat zu sein</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="05-soldatenlieder/02-soldatenlieder-2.xhtml">Soldatenlieder II: Ich muß eine Stunde vor den anderen kommen</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="05-soldatenlieder/03-soldatenlieder-3.xhtml">Soldatenlieder III: Ich weiß, ich weiß: dies Leben ist gesund</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="05-soldatenlieder/04-soldatenlieder-4.xhtml">Soldatenlieder IV: Ich habe manchmal Angst: ein Jahr ist lang</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="05-soldatenlieder/05-soldatenlieder-5.xhtml">Soldatenlieder V: Schon kommen Sonntage und Abende</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="04-die-daemmerung/17-sommerabend.xhtml">Sommerabend</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="04-die-daemmerung/35-sommerfrische.xhtml">Sommerfrische</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="04-die-daemmerung/38-sonntag.xhtml">Sonntag</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="04-die-daemmerung/06-sonntagnachmittag.xhtml">Sonntagnachmittag</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="02-die-gedichte-des-kuno-kohn/09-spaziergang.xhtml">Spaziergang</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="04-die-daemmerung/19-strassen.xhtml">Straßen</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="04-die-daemmerung/04-trueber-abend.xhtml">Trüber Abend</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="04-die-daemmerung/16-unwetter.xhtml">Unwetter</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="03-capriccio/12-vornehmer-morgen.xhtml">Vornehmer Morgen</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="02-die-gedichte-des-kuno-kohn/11-wanderer-im-abend.xhtml">Wanderer im Abend</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="04-die-daemmerung/21-winterabend.xhtml">Winterabend</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="03-capriccio/09-wuestes-schimpfen-eines-wirtes.xhtml">Wüstes Schimpfen eines Wirtes</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="03-capriccio/08-aergerliches-maedchen.xhtml">Ärgerliches Mädchen</a></div>
+  <div class="index-entry"><a href="02-die-gedichte-des-kuno-kohn/18-ueberfall.xhtml">Überfall</a></div>
+</div>
+
+</body>
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+  <title>Alfred Lichtenstein - Gedichte und Geschichten - Erster Band</title>
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+<body>
+
+<div class="prose">
+  <h4 class="spaced uppercase">Inhalt</h4>
+  <section epub:type="chapter">
+    <div class="index-entry"><a href="01-die-verse/00-titel.xhtml"><h4>Die Verse des Alfred Lichtenstein</h4></a></div>
+    <div class="index-entry"><a href="01-die-verse/01-die-verse.xhtml">Die Verse des Alfred Lichtenstein</a></div>
+  </section>
+  <section epub:type="chapter">
+    <div class="index-entry"><a href="02-die-gedichte-des-kuno-kohn/00-titel.xhtml"><h4>Gedichte des Kuno Kohn</h4></a></div>
+    <div class="index-entry"><a href="02-die-gedichte-des-kuno-kohn/01-marien-1.xhtml">Die fünf Marienlieder des Kuno Kohn - Erstes Lied</a></div>
+    <div class="index-entry"><a href="02-die-gedichte-des-kuno-kohn/02-marien-2.xhtml">Die fünf Marienlieder des Kuno Kohn - Nächstes Lied</a></div>
+    <div class="index-entry"><a href="02-die-gedichte-des-kuno-kohn/03-marien-3.xhtml">Die fünf Marienlieder des Kuno Kohn - Hohes Lied</a></div>
+    <div class="index-entry"><a href="02-die-gedichte-des-kuno-kohn/04-marien-4.xhtml">Die fünf Marienlieder des Kuno Kohn - Trauriges Lied</a></div>
+    <div class="index-entry"><a href="02-die-gedichte-des-kuno-kohn/05-marien-5.xhtml">Die fünf Marienlieder des Kuno Kohn - Letztes Lied</a></div>
+    <div class="index-entry"><a href="02-die-gedichte-des-kuno-kohn/06-der-geruehrte.xhtml">Der Gerührte</a></div>
+    <div class="index-entry"><a href="02-die-gedichte-des-kuno-kohn/07-aschermittwoch.xhtml">Aschermittwoch</a></div>
+    <div class="index-entry"><a href="02-die-gedichte-des-kuno-kohn/08-gebet-an-die-menschen.xhtml">Gebet an die Menschen</a></div>
+    <div class="index-entry"><a href="02-die-gedichte-des-kuno-kohn/09-spaziergang.xhtml">Spaziergang</a></div>
+    <div class="index-entry"><a href="02-die-gedichte-des-kuno-kohn/10-liebeslied.xhtml">Liebeslied</a></div>
+    <div class="index-entry"><a href="02-die-gedichte-des-kuno-kohn/11-wanderer-im-abend.xhtml">Wanderer im Abend</a></div>
+    <div class="index-entry"><a href="02-die-gedichte-des-kuno-kohn/12-an-frida.xhtml">An Frida</a></div>
+    <div class="index-entry"><a href="02-die-gedichte-des-kuno-kohn/13-der-entleibte.xhtml">Der Entleibte</a></div>
+    <div class="index-entry"><a href="02-die-gedichte-des-kuno-kohn/14-lied-der-sehnsucht.xhtml">Lied der Sehnsucht des Kuno Kohn</a></div>
+    <div class="index-entry"><a href="02-die-gedichte-des-kuno-kohn/15-abend.xhtml">Abend</a></div>
+    <div class="index-entry"><a href="02-die-gedichte-des-kuno-kohn/16-fruehling.xhtml">Frühling</a></div>
+    <div class="index-entry"><a href="02-die-gedichte-des-kuno-kohn/17-kunos-nachtlied.xhtml">Kunos Nachtlied</a></div>
+    <div class="index-entry"><a href="02-die-gedichte-des-kuno-kohn/18-ueberfall.xhtml">Überfall</a></div>
+    <div class="index-entry"><a href="02-die-gedichte-des-kuno-kohn/19-der-sohn.xhtml">Der Sohn</a></div>
+    <div class="index-entry"><a href="02-die-gedichte-des-kuno-kohn/20-mein-ende.xhtml">Mein Ende</a></div>
+  </section>
+  <section epub:type="chapter">
+    <div class="index-entry"><a href="03-capriccio/00-titel.xhtml"><h4>Capriccio</h4></a></div>
+    <div class="index-entry"><a href="03-capriccio/01-capriccio.xhtml">Capriccio</a></div>
+    <div class="index-entry"><a href="03-capriccio/02-der-tuerke.xhtml">Der Türke</a></div>
+    <div class="index-entry"><a href="03-capriccio/03-der-traurige.xhtml">Der Traurige</a></div>
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+  <title>Alfred Lichtenstein - Gedichte und Geschichten - Erster Band: Inhalt</title>
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+  <h2>Navigation</h2>
+  <h3>Alfred Lichtenstein - Gedichte</h3>
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+    <h3>&#160;</h3>
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+      <li class="index-entry section"><a class="bold spaced f12" href="01-die-verse/00-titel.xhtml">Die Verse des Alfred Lichtenstein</a></li>
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+      <li class="index-entry section"><a class="bold spaced f12" href="02-die-gedichte-des-kuno-kohn/00-titel.xhtml">Gedichte des Kuno Kohn</a></li>
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+
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+      <li class="index-entry"><a href="06-gedichte-aus-dem-krieg/07-nach-dem-gefacht.xhtml">Nach dem Gefecht</a></li>
+
+      <li class="index-entry"><a href="inhalt.xhtml">Inhaltsverzeichnis</a></li>
+  
+      <li class="index-entry section"><a class="bold spaced f12" href="anhang.xhtml">Anhang</a></li>
+      <li class="index-entry"><a href="index-s.xhtml">Alphabetischer Index der Gedichte</a></li>
+      <li class="index-entry"><a href="textnachweis.xhtml">Textnachweis</a></li>
+    </ol>
+  </nav>
+
+  <nav epub:type="landmarks">
+    <h2>Übersicht</h2>
+    <ol>
+      <li><a epub:type="cover" href="deckel.xhtml" title="Deckel">Deckel</a></li>
+      <li><a epub:type="titlepage" href="titel.xhtml" title="Titel">Titel</a></li>
+      <li><a epub:type="chapter" href="01-die-verse/00-titel.xhtml" title="Die Verse des Alfred Lichtenstein">Die Verse des Alfred Lichtenstein</a></li>
+      <li><a epub:type="chapter" href="02-die-gedichte-des-kuno-kohn/00-titel.xhtml" title="Gedichte des Kuno Kohn">Gedichte des Kuno Kohn</a></li>
+      <li><a epub:type="chapter" href="03-capriccio/00-titel.xhtml" title="Capriccio">Capriccio</a></li>
+      <li><a epub:type="chapter" href="04-die-daemmerung/00-titel.xhtml" title="Die Dämmerung">Die Dämmerung</a></li>
+      <li><a epub:type="chapter" href="05-soldatenlieder/00-titel.xhtml" title="Soldatenlieder">Soldatenlieder</a></li>
+      <li><a epub:type="chapter" href="06-gedichte-aus-dem-krieg/00-titel.xhtml" title="Gedichte aus dem Krieg">Gedichte aus dem Krieg</a></li>
+      <li><a epub:type="toc" href="inhalt.xhtml" title="Inhalt">Inhalt</a></li>
+      <li><a epub:type="backmatter" href="anhang.xhtml" title="Anhang">Anhang</a></li>
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+  <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" />
+  <link href="../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" />
+  <title>Textnachweis und Lizenz</title>
+</head>
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+
+  <h3>Textnachweis</h3>
+
+  <p>Grundlage der Texte ist die Erstausgabe von 1919. Auf
+    dieser Basis wurde eine OCR-Fassung erstellt, die mit
+    der Vorlage abgeglichen wurde. Ein Scan des Buches aus
+    dem Google Books Projekt ist bei
+    der <a href="https://babel.hathitrust.org/cgi/pt?id=njp.32101066947258">HathiTrust
+    Digital Library</a> zugänglich (über Proxy).</p>
+
+  <p>Die bisher
+    angebotene <a href="https://in-transit.cc/buecher/alfred-lichtenstein-gedichte-und-prosa">Textfassung</a>
+    diente als Quelle für einen weiteren automatisierten
+    Abgleich.</p>
+
+  <h3>Lizenz</h3>
+
+  <p>
+    Für den Text von E-Book- und HTML-Fassung gilt die
+    <a href="https://creativecommons.org/publicdomain/mark/1.0/deed.de">Creative
+      Commons Lizenz für öffentliches Eigentum (Public
+      Domain)</a>.</p>
+
+  <h3>Rückmeldung</h3>
+
+  <p>
+    Sollten Sie Anmerkungen haben oder Ihnen Fehler
+    aufgefallen sein - etwa Abweichungen von der
+    Druckvorlage, Probleme mit
+    dem <a href="https://in-transit.cc/sites/default/files/buecher/alfred-lichtenstein-gedichte-und-geschichten-zweiter-band.epub">Ebook</a>
+    oder der <a href="https://in-transit.cc/buecher-html/lichtenstein/01-gedichte/index.html">Web-Fassung</a>
+    - schicken Sie bitte gerne eine Nachricht an
+    buecher (at) in-transit.cc.</p>
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+++ b/OEBPS/Text/titel.xhtml
@@ -0,0 +1,25 @@
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+  <title>Alfred Lichtenstein - Gedichte und Geschichten - Erster Band</title>
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+<div class="center uppercase">
+
+  <h2 class="vspace spaced">Alfred Lichtenstein</h2>
+  <h1 class="spaced">Gedichte und Geschichten</h1>
+  <h3 class="spaced">Erster Band</h3>
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+  
+  <p class="vspace10">&#160;</p>
+  <h4>Herausgegeben von Kurt Lubasch</h4>
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author	Patrick Goltzsch <pg (at) in-transit.cc>	2022-09-09 22:42:33 +0200
committer	Patrick Goltzsch <pg (at) in-transit.cc>	2022-09-09 22:42:33 +0200
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