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<title>TAGGESANG II</title>
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<h4>TAGGESANG II</h4>
<p>
Musik erhob sich, Cello und die Geigen,<br />
Als ich nachmittags saß dumpf vor mich hin,<br />
Der Töne sichrer Abrutsch und ihr Steigen<br />
Traf perlend laut meinen erregten Sinn.</p>
<p>
Suchend und findend, fieberhafte Grüße<br />
Traumiger Räume, die wir nie noch schauten,<br />
Sie drangen tief und mit gezognen Lauten<br />
Und mit bei uns schon lang geborstner Süße,</p>
<p>
Rankend und klar, den Atemzug beflügelnd,<br />
Sie kratzten greifend an erhitzten Nerven,<br />
Ich bebte, meinen Körper nimmer zügelnd,<br />
In nicht durchlebte Welten mich zu werfen …</p>
<p>
So war im Haschen, Gleiten, Vorgenießen<br />
Ein wirres Glücke nah und beinah mein,<br />
Die Töne suchte ich, den sie dann ließen,<br />
Ob seines Irrtums jämmerlich, allein.</p>
</body>
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