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  <title>Dichtermuth.</title>
</head>

<body>

<h4>Dichtermuth.</h4>



<p>Sind denn Dir nicht verwandt alle Lebendigen?<br />
Nährt zum Dienste denn nicht selber die Parze Dich?<br />
<span class="indent">Drum! so wandle nur wehrlos</span><br />
<span class="indent">Fort durch's Leben und sorge nicht!</span></p>

<p>Was geschiehet, es sey alles gesegnet Dir,<br />
Sey zur Freude gewandt! oder was könnte denn<br />
<span class="indent">Dich beleidigen, Herz! was</span><br />
<span class="indent">Da begegnen, wohin du sollst?</span></p>

<p>Dann, wie still am Gestad, oder in silberner<br />
Fernhintönender Flut, oder auf schweigenden<br />
<span class="indent">Wassertiefen der leichte</span><br />
<span class="indent">Schwimmer wandelt, so sind auch wir,</span></p>

<p>Wir, die Dichter des Volks, gerne wo Lebendes<br />
Um uns athmet und wallt, freudig, und Jedem hold,<br />
<span class="indent">Jedoch trauend, wie sängen</span><br />
<span class="indent">Sonst wir Jedem den eignen Gott?</span></p>

<p>Wenn die Woge denn auch Einen der Muthigen,<br />
Wo er treulich getraut, schmeichlend hinunter zieht,<br />
<span class="indent">Und die Stimmen des Sängers</span><br />
<span class="indent">Nun in blauender Halle schweigt;</span></p>

<p>Freudig starb er und noch klagen die Einsamen,<br />
Seine Haine, den Fall ihres Geliebtesten;<br />
<span class="indent">Oefters tönet der Jungfrau</span><br />
<span class="indent">Vom Gezweige sein freundlich Lied.</span></p>

<p>Wenn des Abends vorbei Einer der Unsern kömmt,<br />
Wo der Bruder ihm sank, denket er Manches wohl<br />
<span class="indent">An der warnenden Stelle,</span><br />
<span class="indent">Schweigt und gehet getrösteter.</span></p>



</body>
</html>