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<title>Hora mortis</title>
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<div class="poem">
<h3>HORA MORTIS</h3>
<p>
<span class="vers">Gebannt in die Trauer der endlosen Horizonte,</span><br />
<span class="vers">Wo nur ein Baum sich wand unter Schmerz,</span><br />
<span class="vers">Sanken wir, Bergleuten gleich, in das Schweigen der Grube</span><br />
<span class="vers">Unserer Qual. Und von Leere schwoll uns das Herz.</span></p>
<p>
<span class="vers">Trüb wie die Winde, im Schierling, bei Büschen und Weiden</span><br />
<span class="vers">Haben wir unsere Hände im Dunkel gesenkt,</span><br />
<span class="vers">Und dann gingen wir lässig, und freuten uns unserer Leiden,</span><br />
<span class="vers">Arme Spiegel, darin sich ein düsterer Abend fängt.</span></p>
<p>
<span class="vers">Nachtwandlern gleich, gejagt vom Entsetzen der Träume,</span><br />
<span class="vers">Die seufzend sich stoßen mit blinder Hand,</span><br />
<span class="vers">Also schwankten wir in des Herbstes verschwindende Räume,</span><br />
<span class="vers">Der wie ein Riese sich hob in die Nacht und versank.</span></p>
<p>
<span class="vers">Aber im Wolkenland, im Finstern, sahn wir die Schatten</span><br />
<span class="vers">Schwarzer Störche und hörten den traurigen Flug,</span><br />
<span class="vers">Und wir schwanden dahin in Schwermut und bittrem Ermatten,</span><br />
<span class="vers">Blutleere Seele, die Lethe durch Höhlen voll Kummer trug.</span></p>
</div>
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</html>
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