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  <title>XII. Frieden.</title>
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<body>
<h4>XII.</h4>
<h5>Frieden.</h5>

<p>
Hoch am Himmel stand die Sonne,<br />
Von weißen Wolken umwogt,<br />
Das Meer war still,<br />
Und sinnend lag ich am Steuer des Schiffes,<br />
Träumerisch sinnend,&nbsp;&ndash; und halb im Wachen<br />
Und halb im Schlummer, schaute ich Christus,<br />
Den Heiland der Welt.<br />
Im wallend weißen Gewande<br />
Wandelt' er riesengroß<br />
Ueber Land und Meer;<br />
Es ragte sein Haupt in den Himmel,<br />
Die Hände streckte er segnend<br />
Ueber Land und Meer;<br />
Und als ein Herz in der Brust<br />
Trug er die Sonne,<br />
Die rothe, flammende Sonne,
</p>
<p>
Und das rothe, flammende Sonnenherz<br />
Goß seine Gnadenstrahlen<br />
Und sein holdes, liebseliges Licht,<br />
Erleuchtend und wärmend,<br />
Ueber Land und Meer.
</p>
<p>
Glockenklänge zogen feierlich<br />
Hin und her, zogen wie Schwäne,<br />
Am Rosenbande, das gleitende Schiff,<br />
Und zogen es spielend an's grüne Ufer,<br />
Wo Menschen wohnen, in hochgethürmter,<br />
Ragender Stadt.
</p>
<p>
O Friedenswunder! Wie still die Stadt!<br />
Es ruhte das dumpfe Geräusch<br />
Der schwatzenden, schwülen Gewerbe,<br />
Und durch die reinen, hallenden Straßen<br />
Zogen Menschen, weißgekleidete,<br />
Palmzweig-tragende,<br />
Und wo sich Zwei begegneten,<br />
Sahn sie sich an, verständnißinnig,<br />
Und schauernd, in Liebe und süßer Entsagung,<br />
Küßten sie sich auf die Stirne,<br />
Und schauten hinauf<br />
Nach des Heilands Sonnenherzen,
</p>
<p>
Das freudig versöhnend sein rothes Blut<br />
Hinunterstrahlte,<br />
Und dreimalselig sprachen sie:<br />
Gelobt sey Jesu Christ!
</p>

</body>
</html>