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<title>II. Gewitter.</title>
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<body>
<h4>II.</h4>
<h5>Gewitter.</h5>
<p>
Dumpf liegt auf dem Meer' das Gewitter,<br />
Und durch die schwarze Wolkenwand<br />
Zuckt der zackige Wetterstrahl,<br />
Rasch aufleuchtend und rasch verschwindend,<br />
Wie'n Witz aus dem Haupte Kronions.<br />
Ueber das wüste, wogende Wasser<br />
Weithin rollen die Donner<br />
Und springen die weißen Wellenrosse,<br />
Die Boreas selber gezeugt<br />
Mit des Erichthons reizenden Stuten,<br />
Und es flattert ängstlich das Seegevögel,<br />
Wie Schattenleichen am Styx,<br />
Die Charon abwies vom nächtlichen Kahn.
</p>
<p>
Armes, lustiges Schifflein,<br />
Das dort dahintanzt den schlimmsten Tanz!<br />
Aeolus schickt ihm die flinksten Gesellen,
</p>
<p>
Die wild aufspielen zum fröhlichen Reigen;<br />
Der Eine pfeift, der Andre bläst,<br />
Der Dritte streicht den dumpfen Brummbaß –<br />
Und der schwankende Seemann steht, am Steuer,<br />
Und schaut beständig nach der Bussole,<br />
Der zitternden Seele des Schiffes,<br />
Und hebt die Hände flehend zum Himmel:<br />
O rette mich, Kastor, reisiger Held,<br />
Und Du, Kämpfer der Faust, Polydeukes!
</p>
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