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authorPatrick Goltzsch <pg (at) in-transit.cc>2020-03-04 16:18:38 +0100
committerPatrick Goltzsch <pg (at) in-transit.cc>2020-03-04 16:18:38 +0100
commit7c749e36d04ed9c5175d00aa3029d2f70ccca45f (patch)
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-rw-r--r--OEBPS/Text/44.html66
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diff --git a/OEBPS/Text/44.html b/OEBPS/Text/44.html
new file mode 100644
index 0000000..c550aa2
--- /dev/null
+++ b/OEBPS/Text/44.html
@@ -0,0 +1,66 @@
+<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?>
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+ "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd">
+
+<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml">
+<head>
+ <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" />
+ <link href="../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" />
+ <title>Der Abschied.</title>
+</head>
+
+<body>
+
+<h4>Der Abschied.</h4>
+
+
+
+<p>Trennen wollten wir uns? wähnten es gut und klug?<br />
+Da wirs thaten, warum schreckte, wie Mord, die That?<br />
+<span class="indent">Ach! wir kennen uns wenig,</span><br />
+<span class="indent">Denn es waltet ein Gott in uns.</span></p>
+
+<p>Den verrathen? ach ihn, welcher uns alles erst,<br />
+Sinn und Leben erschuf, ihn, den beseelenden<br />
+<span class="indent">Schutzgott unserer Liebe,</span><br />
+<span class="indent">Dieß, dieß Eine vermag ich nicht.</span></p>
+
+<p>Aber anderen Fehl denket der Menschen Sinn,<br />
+Andern ehernen Dienst übt er und anders Recht,<br />
+<span class="indent">Und es fordert die Seele</span><br />
+<span class="indent">Tag für Tag der Gebrauch uns ab.</span></p>
+
+<p>Wohl! ich wußt' es zuvor. Seit der gewurzelte<br />
+Allentzweiende Haß Götter und Menschen trennt,<br />
+<span class="indent">Muß, mit Blut sie zu sühnen,</span><br />
+<span class="indent">Muß der Liebenden Herz vergehn.</span></p>
+
+<p>Laß mich schweigen! o laß nimmer von nun an mich<br />
+Dieses Tödtliche sehn, daß ich im Frieden doch<br />
+<span class="indent">Hin ins Einsame ziehe,</span><br />
+<span class="indent">Und noch unser der Abschied sey!</span></p>
+
+<p>Reich die Schale mir selbst, daß ich des rettenden<br />
+Heil'gen Giftes genug, daß ich des Lethetranks<br />
+<span class="indent">Mit Dir trinke, daß alles</span><br />
+<span class="indent">Haß und Liebe vergessen sey!</span></p>
+
+<p>Hingehn will ich. Vielleicht seh' ich in langer Zeit<br />
+Diotima! Dich hier. Aber verblutet ist<br />
+<span class="indent">Dann das Wünschen und friedlich</span><br />
+<span class="indent">Gleich den Seligen, fremd sind wir.</span></p>
+
+<p>Und ein ruhig Gespräch führet uns auf und ab,<br />
+Sinnend, zögernd, doch itzt faßt die Vergessenen<br />
+<span class="indent">Hier die Stelle des Abschieds,</span><br />
+<span class="indent">Es erwarmet ein Herz in uns,</span></p>
+
+<p>Staunend seh' ich dich an, Stimmen und süßen Sang,<br />
+Wie aus voriger Zeit, hör' ich und Saitenspiel,<br />
+<span class="indent">Und befreiet in Flammen</span><br />
+<span class="indent">Fliegt in Lüfte der Geist uns auf.</span></p>
+
+
+
+</body>
+</html>