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--- /dev/null
+++ b/OEBPS/Text/11.html
@@ -0,0 +1,103 @@
+<?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="no"?>
+<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.1//EN"
+ "http://www.w3.org/TR/xhtml11/DTD/xhtml11.dtd">
+
+<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml">
+<head>
+ <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8" />
+ <link href="../Styles/style.css" rel="stylesheet" type="text/css" />
+
+ <title>Nacht</title>
+</head>
+
+<body>
+ <h1 id="toc_id_13">Nacht</h1>
+
+ <h2 class="not_in_toc">I</h2>
+
+ <p>Und Schmock im Rock<br />
+ Und Mann in Bart,<br />
+ Jetzt in der Bar<br />
+ Zu Paaren gepaart<br />
+ Und bunter Plunder<br />
+ Und Strümpfchen verflucht<br />
+ Seid ihr das Wunder,<br />
+ Das heut ich gesucht?</p>
+
+ <p>Wir suchten auf Straßen<br />
+ Auf und ab. Auf und ab.<br />
+ Wir standen und saßen<br />
+ Und liefen im Trab.<br />
+ Ganz über die Maßen<br />
+ Erwartungsvoll<br />
+ Jetzt ist das Lokal verjohlt und voll.</p>
+
+ <h2 class="not_in_toc">II</h2>
+
+ <p>Es hebt sich ein rosa Gesicht<br />
+ Von der Wand<br />
+ Es strahlt ein verwegenes Licht<br />
+ Von der Wand<br />
+ Es kracht mir der Schädel<br />
+ Beim Anblick der Wand<br />
+ Es träumt mir ein Mädel<br />
+ Beim Anblick der Wand</p>
+
+ <p>O Wand, die in meine leblosen Stunden starrt<br />
+ Wand, Wand, die meine Seele mit Wunder genarrt<br />
+ Mit Langweile und grünlichem Kalk<br />
+ Mein Freund. Meiner Wünsche Dreckkatafalk.</p>
+
+ <p>Soeben erscheint mir der Mond<br />
+ An der Wand.<br />
+ Es zeigt mir Herrn Cohn seine Hand<br />
+ An der Wand.<br />
+ Es schnattert wie Schatten<br />
+ Pretiös an der Wand.</p>
+
+ <p>Verflucht an der Wand!<br />
+ Und heut an der Wand!<br />
+ Was stehen denn so viel Leut<br />
+ An der Wand?</p>
+
+ <h2 class="not_in_toc">III</h2>
+
+ <p>Ja ich träume. Eine Tasse<br />
+ Steht auf einem Tische rund,<br />
+ Ach was ist denn diese crasse<br />
+ Sache, die ich sehend hasse?<br />
+ Tut sie nicht ein Wunder kund?!</p>
+
+ <p>Ja ich werde mich begnügen<br />
+ Daß es solch ein Ding noch gibt<br />
+ Das sich nicht mit Engelsflügen<br />
+ Aufwärts hebt und fortbegibt.</p>
+
+ <p>Schließlich könnten Teller schweben<br />
+ Stühle streckend alle vier<br />
+ Beine aufwärts wie Epheben<br />
+ Gott, mein Gott, ich danke Dir.</p>
+
+ <h2 class="not_in_toc">IV</h2>
+
+ <p>Man fühlt sich dreckig und verlaust<br />
+ Und träumt verwegen in den Morgenradau<br />
+ Ein altes Weib hat auch gesungen<br />
+ Wiegend die Brust. Ein Lockruf der Liebe.</p>
+
+ <p>Was war er früher so wohlvertraut<br />
+ Der kranke Schimmel &ndash; vom Fenster aus<br />
+ Heut trübt er mir die Abgedanken.<br />
+ Ein grauer Wirbel. Man gähnt und träumt.</p>
+
+ <p>Vom gestrigen Abend, dem Tatenheld<br />
+ Der Auto tückisch ins Zimmer schrie<br />
+ Sterne wie Frauen und lumpige Stunden<br />
+ Hat mir der schlampige Herr versprochen.</p>
+
+ <p>Nun bin ich dreckig und fast verlaust<br />
+ Und steige betrübt in den Morgenzug.<br />
+ Ein Philosoph hat auch geredet<br />
+ Wiegend die Brust. Ein liebreicher Herr.</p>
+</body>
+</html>