African

Alif Naaba - Yiki

Für die jüngere Generation der Musiker aus Burkina Faso ist die Verbindung traditioneller Elemente mit europäischen Klangvorstellungen mittlerweile selbstverständlich. Auf dem vierten Album des Musikers aus Koudougou bilden Rhythmus und Struktur der heimischen Musik die Ausgangspunkte.

340ml - Sorry for the Delay

Beim Graben nach aktueller Musik aus Afrika stach diese Band aus Maputo, der Hauptstadt Mosambiks, ins Ohr. Wahrscheinlich weil sie keines der Klischees bedienen, die sich an die Musik südlich der Sahara knüpfen (»Ey, subsaharan«, Zitat aus »Der Diktator«), keine überbordende Hektik wie im Coupé Decalé, keine perlenden Gitarrenläufe wie in Benga oder Chimurenga, statt dessen Popmusik in einem sorgfältigen Arrangement, wie es so überzeugend zuletzt zu Tropicalia-Zeiten aus Brasilien kam.

Ouetien Dembélé - Avancez!

Die Einflüsse sind weniger vielfältig, der Klang etwas rauher als bei Solo Dja Kabaco, aber das macht Monsieur Dembélé, der sich an Balafon, dem afrikanischen Xylophon, und Djembé, einer Bechertrommel, betätigt mit Verve und druckvollem Spiel wieder wett. Dabei bewegt er sich Richtung Tanzboden, allerdings fehlen die sonst dabei üblichen Spielereien wie hoch gepitchte Vocoder-Stimmen und Synthesizer-Effekte.

Solo Dja Kabaco - Bara Mousso

Wenn ich richtig gelesen habe, handelt es sich bereits um das neunte Album des Musikers aus Burkina Faso, das in diesem Frühjahr erschienen ist. Mit dem, was in Ouagadougou in den Discos läuft, hat die Musik wenig zu tun, sie bedient sich eher traditioneller Formen und Instrumente (Djembé, Bara, Kalebasse, Dum Dum, Balafon), mischt aber verschiedene Einflüsse (unter anderem Griot-Musik, Assouf der Tuareg und Westliches).

Trio Lolo - Burkinabè

Die Musik des Trios bezieht sich auf die Tradition der Mandinka, eine Ethnie und Sprachfamilie, die in Westafrika verbreitet ist. Der Hang zur Improvisation bewegt sich hier Richtung Jazz, gespielt allerdings auf traditionellen Instrumenten - Flöte, Kora (Kürbisharfe) und Balafon (eine Art Xylophon),

Konono N°1 - Congotronics

Ein grandioses Fundstück am Rande: In der Pop-Musik gab es um 1980 Bestrebungen, Lärm als Klangquelle zu erschließen (Pop Group, Fall, Neubauten usw.). In Kinshasa gab es etwa zeitgleich das Problem, Verstärker und Boxen aus Schrottplatzfundstücken selbst bauen zu müssen.  Die Resultate klingen erstaunlich verwandt.