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Fedayi Pacha - The 99 Names of Dub, From The Oriental School of Dub
Dub tritt bei den Mischungen des Franzosen mit den armenischen Wurzeln den Weg von der Quasi-Blasphemie (die 99 Namen Allahs) zu einer irrwitzigen Reise durch die Kulturen an. Wie weit sind King Tubby's Reglerspiele von Hochzeitsfeiern auf dem Balkan oder Muezzin-Gesängen entfernt?
Bethany & Rufus - 900 Miles
Sie (die Tochter von Peter aus Peter, Paul und Mary) singt, raunt und haucht, er streicht, zupft und hämmert auf dem Cello. Trotz der Beschränkung ziehen die beiden die Stücke nicht nur aus dem Rahmen des Folk, sondern verknüpfen die Musik so mit Jazz, Pop und Elementen aus der Weltmusik als hätte sie schon immer so klingen müssen.
Tinariwen - Aman Iman, Amassakoul, The Radio Tisdas Sessions
Die Gruppe gibt es schon seit 25 Jahren, aber die Tuareg-Musiker haben bis 2000 ihre Stücke eher auf Kassetten in den Ländern südlich der Sahara veröffentlicht. Angeblich haben sie nur die traditionellen Instrumente mit den modernen Pendants vertauscht, aber trotzdem lautet die gängige Assoziation "Wüsten-Blues", was zwar einen Eindruck beschreibt, aber der Musik längst nicht gerecht wird. Die ist allein mit dem kehligen Gesang und dem Rhythmus im Passgang wesentlich vielschichtiger.
Lhasa de Sela - La Llorona, The Living Road
Im Englischen gibt es die Formulierung »it grows on me« um den Prozess zunehmender Wertschätzung von Musik zu beschreiben. Hier bin ich versucht, nach einer Wendung für das Gegenteil zu forschen. Mit jedem Hören wächst der Verdacht, Edelkitsch vorgesetzt zu bekommen.
Rachid Taha - Tékitoi
Der Punk des Rai bringt selbst noch Disco und Hardrock im Repertoire der arabischen Musik unter und »The Sherif don't like it«, singt er den Clash nach. Glaube ich aber nicht, ich wette, der tanzt
Radio Tarifa - Cruzando El Río
Die lokalen Radiostationen zwischen Cadiz und Gibraltar spielen Pop, HipHop und Flamenco rauf und runter. Aber an der windigsten Ecke Andalusiens gibt es bei dem andauernden guten Wetter auch immer Überreichweiten, so dass es häufig zu einem Brückenschlag der marokkanischen Sender über die Straße von Gibraltar kommt. Das ist der Ausgangspunkt für Radio Tarifa.