Peaking Lights - 936
Hall dient im Pop normalerweise dazu, dürftige Stücke aufzublähen. Hier spielt der Raum eine tragende Rolle, wenn die Stimme klingt, als wehe sie vom anderen Ende des Hangars zu den Dub-Spielereien herüber.
Hall dient im Pop normalerweise dazu, dürftige Stücke aufzublähen. Hier spielt der Raum eine tragende Rolle, wenn die Stimme klingt, als wehe sie vom anderen Ende des Hangars zu den Dub-Spielereien herüber.
Der handgeschnitzte Techno von Brandt, Brauer, Frick erinnerte stellenweise an Musik von John Cage. In den »Drei Tänzen«, die 1945 für präpariertes Klavier entstanden, kann man die klangliche und hin und wieder auch rhythmische Verwandschaft hören.
Gudrun Gut (Urgestein der NDW mit Malaria) wurde von Antye Greie eingeladen, bei einer Klanginstallation mitzuarbeiten, IIRC. Daraus ist mehr geworden: die beiden haben Baustellen abgeklappert und Töne und Rhythmen gesammelt. Die Elektronik im Studio haben sie dann als Mischmaschine für eine recht eigene Variation von TripHop, Minimal und NDW (Palais Schaumburgs "Wir bauen eine neue Stadt" ist natürlich dabei) verwendet.
Es klingt fast nach handgemachtem Techno, fielen durch die überwiegend klassische Instrumentierung nicht die Klangflächen aus den elektronischen Apparaturen weg. So erinnert das perkussive Spiel fast an Stücke von John Cage (mal sehen ob ich "Three Dances" wiederfinde), nur diese Tänze könnten DJs tatsächlich im Club auflegen.
Stimming gehört zur Hamburger Minimal-Techno-Szene. Mit Techno hat die Musik nur noch am Rande zu tun, weil er sie in ihre Bestandteile zerlegt und sie in (für Techno) bislang ungehörte Geräusche kleidet.
Eine schwedische Jazzband hat sich der Filmmusiken von Clint Eastwood angenommen - hängt sie höher
Die kongolesische Lieblingsband der Einstürzenden Neubauten, Konono No 1, trifft auf Pascal Comelade. Zumindest klingt es hin und wieder so.
Der Mann aus Jerez weitet die Spielwiese des Flamenco mit Jazz-Einflüssen aus. In den schönsten Momenten lässt er diese Schubladen hinter sich und findet einen eigenen Ansatz.
Flamenco hatten Camaron und Paco de Lucia in den 70ern aus dem Dornröschenschlaf einer zwar kunstvollen aber schon angestaubten Folklore-Ecke geholt. Tomatito gehört zu den Nachfolgern, der auf seiner zweiten Platte 1991 das Erbe der beiden mit Blick auf die Tradition weiterspann.
Håkon Kornstad ist ein norwegischer Jazz-Saxophonist, der in diesen Tagen sein zweites Solo-Album vorlegt. Das hier ist sein erstes und er nutzt darauf die Technik, um aus seinem einen Instrument mit aller Zurückhaltung etwas mehr zu machen. Für Rock gewohnte Ohren könnte "Tempelhof" ein Anknüpfungspunkt sein. Mir bleibt vor allem "Sweden" im Kopf, zu dem jemand mit allem Unverstand der Jugend meinte, es klänge, wie moderne Malerei aussieht. Dabei ist es nur ein wunderhübsches Lied.