Die Herren vom raster noton label sind fleißig und setzen ihre Veröffentlichungen in Häppchen fort. Die Titel ihrer elektronischen Operationen »When performance matters« oder »Operate at your optimum« entnehmen die Sachsen übrigens den Hohlphrasen mit denen Marketing-Fritzen in technoiden Branchen um sich werfen.
Techno
Diamond Version - EP 1, EP 2, EP 3
Die Betreiber des Karl-Marx-Städter Labels raster-noton, Byetone und Alva Noto, haben sich für Diamond Version zusammengetan und dehnen das von Byetone auf seinen beiden CDs abgesteckte Areal elektronischer Rhythmen und präzis zerfranster Klänge weiter aus.
Moritz von Oswald Trio - Fetch
Auch auf der dritten Platte baut das MvOT einen Klangdschungel aus Rhythmen und Dub, mal mit Anklängen an Jazz, dann mit deutlicher Anlehnung an die eigenen Techno-Wurzeln. Das Kunststück: Obwohl es nach repetetiven Mustern klingt, bleibt die Wiederholung aus.
Brandt Brauer Frick - You Make Me Real
Es klingt fast nach handgemachtem Techno, fielen durch die überwiegend klassische Instrumentierung nicht die Klangflächen aus den elektronischen Apparaturen weg. So erinnert das perkussive Spiel fast an Stücke von John Cage (mal sehen ob ich "Three Dances" wiederfinde), nur diese Tänze könnten DJs tatsächlich im Club auflegen.
Stimming - Liquorice
Stimming gehört zur Hamburger Minimal-Techno-Szene. Mit Techno hat die Musik nur noch am Rande zu tun, weil er sie in ihre Bestandteile zerlegt und sie in (für Techno) bislang ungehörte Geräusche kleidet.
Shackleton - Three EPs
Psychedelic Dubstep? Zwischen den eher düsteren elektronischen Rhythmen, die mit ihren Stereo-Effekten die Ohren durchquirlen, tauchen vielerlei Geräusche auf, die schon aus anderen Zusammenhängen bekannt sind. Doch wo Kraftwerk aus dem Rattern der Züge über die Gleise oder dem Keuchen der Radfahrer den Rhythmus gewinnen, dienen die Klänge hier als atmosphärische Arabesken.
Kombinat 100 - Wege übers Land
Wenn man sich bei Techno genügend langweilt, und das geht ja sehr schnell, dann kann man auch anfangen herum zu spielen, hier ein schräg laufender Rhythmus dazu, dort eine Spur ausblenden, Hall rausnehmen, trockene Akzente setzen ... und auf einmal klingt es nach: zuhören!