Else Lasker-Schüler - Briefe nach Norwegen
2016-01-02 – Patrick Goltzsch
Anlass für die Briefe war eine Reise nach Norwegen, die Herwarth Walden zusammen mit seinem Freund Kurt Neimann Ende August / Anfang September 1911 unternahm. Else Lasker-Schüler ist zu diesem Zeitpunkt noch mit Herwarth Walden, dem Herausgeber des »Sturm« verheiratet, das Paar hatte sich aber bereits im Jahr zuvor getrennt.
Als »Der Aufbruch« 1914 erschien, war Ernst Stadler über 30 Jahre alt, und hatte sich bereits als Herausgeber, Autor, Übersetzer, Literaturwissenschaftler und Kritiker einen Namen gemacht. Der Titel lässt sich mit Blick auf seine Biographie in zwei unterschiedlichen Zusammenhängen verstehen.
»Der ewige Tag« ist der einzige Gedichtband, den Georg Heym zu Lebzeiten veröffentlichte. Er erschien 1911. Im Januar 1912 ging Heym mit seinem Freund Ernst Balcke zum Schlittschuhlaufen auf die Havel. Ihre Leichen wurden einige Tage später gefunden. Heym war noch keine 25 Jahre alt.
Lichtenstein veröffentlichte ab 1910 Gedichte und Prosa. Er dichtet von Varieté-Besuchen, von leichten Mädchen, von Trunkenheit und Homosexualität (»Zu der Geliebten sehnt sich eine Dame«) und macht dabei, wie sein Bruder im Geiste, Jakob van Hoddis, der Sprache Beine. Dabei entsteht zwar ein zeitgemäßes Portrait der Stadt (»Wie Schreibmaschinen klappen Droschkenhufe«), aber er gerät nicht nur durch die Wahl seiner Themen in Widerspruch zum Selbstbild der Gesellschaft.
Jakob van Hoddis dürfte vor allem für sein Gedicht »Weltende« (»Dem Bürger fliegt vom spitzen Kopf der Hut«) bekannt sein. Im Netz finden sich mit etwas Suchen immerhin 33 seiner Gedichte, die hier in einem E-Book zusammengestellt sind.