Nomo - Ghost Rock
Die Band aus New York versieht ihren Afrobeat mit anfangs vielleicht störenden Geräuschen, die sich aber schnell in Verzierungen wandeln und der Tanzbarkeit vieler Stücke nicht entgegen stehen.
Die Band aus New York versieht ihren Afrobeat mit anfangs vielleicht störenden Geräuschen, die sich aber schnell in Verzierungen wandeln und der Tanzbarkeit vieler Stücke nicht entgegen stehen.
Nisennenmondai erinnerte an eines der Lieblingsstücke überhaupt: "A Bun in the Oven" von der bunten Transe aus Dublin. Minimaler Aufwand, maximaler Ertrag.
Es bleibt bei instrumentalem Hip-Hop mit Jazz-Klang, dem allerdings ein wenig der Swing fehlt. Das fällt dann unter den Ellington-Fluch "It don't mean a thing, if it ain't.."
Nur für hartgesottene Ohren: Die drei zierlichen Japanerinnen lieben Pop Group, Sonic Youth, den Lärm und die Rückkopplung. Das zelebrieren sie ganz gewissenhaft auf den beiden EPs, die für den amerikanischen Markt zu einer CD zusammengefasst wurden.
Die fünfte Soloplatte der Argentinierin, die unbekümmert um Vorbilder sachte und beharrlich ihre Klangerkundungen vorantreibt. An der Oberfläche wirkt die Musik zurückhaltend, beim Zuhören fesseln die Klangideen. Berückend.
Sie (die Tochter von Peter aus Peter, Paul und Mary) singt, raunt und haucht, er streicht, zupft und hämmert auf dem Cello. Trotz der Beschränkung ziehen die beiden die Stücke nicht nur aus dem Rahmen des Folk, sondern verknüpfen die Musik so mit Jazz, Pop und Elementen aus der Weltmusik als hätte sie schon immer so klingen müssen.
Auf der neuen Platte (Un dia), die Anfang Oktober erscheint, erinnern die Aufnahmen fast an Laurie Anderson oder Meredith Monk. Dabei hat die Argentinierin irgendwo zwischen Stereolab und Cat Power angefangen (s. Rara). Auf dem Weg dazwischen entwickelt und erkundet sie Klänge vorzugsweise die der Stimme. Bei aller Experimentierfreude sind die Aufnahmen so zurückhaltend, dass sie fast schon zur Klangtapete taugen.
Die Gruppe gibt es schon seit 25 Jahren, aber die Tuareg-Musiker haben bis 2000 ihre Stücke eher auf Kassetten in den Ländern südlich der Sahara veröffentlicht. Angeblich haben sie nur die traditionellen Instrumente mit den modernen Pendants vertauscht, aber trotzdem lautet die gängige Assoziation "Wüsten-Blues", was zwar einen Eindruck beschreibt, aber der Musik längst nicht gerecht wird. Die ist allein mit dem kehligen Gesang und dem Rhythmus im Passgang wesentlich vielschichtiger.
Die drei Musiker leben in Paris und stammen aus Guinea und dem Senegal von wo sie auch die Kora (annähernd: Kürbisharfe) mitgebracht haben, die sie in der klassischen Jazz-Trio-Besetzung neben Klavier und Schlagzeug einsetzen. Normalerweise würde ich Jazz nicht ins Archiv packen, aber hier wird an verschiedenen Stellen die Ausbeutungsrichtung umgekehrt: Nicht Jazzer peppen ihre Stücke exotisch auf, sondern der westafrikanischen Musik wird Jazz beigemengt.
Im Englischen gibt es die Formulierung »it grows on me« um den Prozess zunehmender Wertschätzung von Musik zu beschreiben. Hier bin ich versucht, nach einer Wendung für das Gegenteil zu forschen. Mit jedem Hören wächst der Verdacht, Edelkitsch vorgesetzt zu bekommen.