Heinrich Heine - Buch der Lieder

In der bitteren philippinischen Gangster-Ballade "On the Job" (www.imdb.com/title/tt2717558) ordnet sich die Musik häufiger nicht dem Geschehen unter sondern übernimmt, kantig und sperrig, einen eigenen Part mit verhaltenen Rhythmen, Jazz-Anleihen und Klängen, die häufiger dem Schaben, dem Scharren, dem Schlurfen nachgehen. Das Ergebnis landet trotzdem zwischen Lounge und Tanzboden. Sound-Tüftler Caliph8 betätigt sich als Teil der Band Drip schon seit 2003 im Rahmen von Triphop.
Auszug:
| (21:38:05) DerEine: man darf doch noch ne anständige partie golf spielen
| (21:38:19) DerAndere: ja ne, nich wenn ich was will!
| (21:38:35) DerAndere: hassu alle fragen gelesen?
| (21:38:44) DerAndere: oder muss ich jetz nochma formulieren
| (21:38:45) DerAndere: ?
| (21:38:46) DerEine: ja ja ja
| (21:38:57) DerEine: also zur ersten
| (21:38:58) DerEine: arrrr
| (21:39:05) DerEine: warte kurz,muss erstma ankommen
| (21:39:06) DerAndere: was war das erste??
| (21:39:07) DerAndere: xDD
Beim Graben nach aktueller Musik aus Afrika stach diese Band aus Maputo, der Hauptstadt Mosambiks, ins Ohr. Wahrscheinlich weil sie keines der Klischees bedienen, die sich an die Musik südlich der Sahara knüpfen (»Ey, subsaharan«, Zitat aus »Der Diktator«), keine überbordende Hektik wie im Coupé Decalé, keine perlenden Gitarrenläufe wie in Benga oder Chimurenga, statt dessen Popmusik in einem sorgfältigen Arrangement, wie es so überzeugend zuletzt zu Tropicalia-Zeiten aus Brasilien kam.
Die Durian Brothers erkundeten mit zwei Plattenspielern, einem Sequencer und diversen Hilfsmitteln aus Papier und Metall auf ihren bisherigen EPs vertrackte rhythmische Strukturen. Ein älteres Stück, »Giri Giri« enthält das gleiche Motiv, das in Berlin auch die U-Bahn singt, wenn sie über dem Gleisdreieckpark in die Kurve geht.
Die Band kommt aus der Stadt, die es nicht gibt (um mal eine Usenet-Antiquität wieder auszugraben), und mischen lässig unbekümmert Techno, Elektronisches und Jazz und bringen mit Spilts tatsächlich eine Verbeugung vor dem Free Funk aus Ornette Colemans »Prime Time«-Zeiten unter. Leider hält die zweite Platte nicht so ganz, was sie auf Dynamo noch versprochen hatten.